Autor: Granma International news vom 6. November 2015
BUENOS AIRES – Die Vereinigung Großmütter der Plaza de Mayo verlautbarte gestern die Entdeckung des 118. während der letzten Militärdiktatur in Argentinien verschwundenen Enkels.Aufgetaucht ist der Sohn von Jorge Ogando und Stella Maris Montesano sowie Enkel von Delia Giovanola, einer der Gründerinnen der Organisation, wie deren Präsidentin Estela de Carlotto auf einer Pressekonferenz bekanntgab.
Ohne den Namen des Enkels zu nennen, versicherte Carlotto, dass dieser nicht im Ausland lebe. Er habe sich bereits am 30. März den Großmüttern vorgestellt mit der Begründung, dass er den Verdacht habe, ein Kind von Verschwundenen zu sein.
Auf ihrer langen Suche war Delia Giovanola durch ganz Argentinien gereist und vor weniger als einem Monat sogar nach Europa, um die Bemühungen auszuweiten und in der Hoffnung, dort Familienangehörige zu finden.
„Unsere Enkel können in jedem Winkel der Erde sein“, sagte Carlotto, die darauf hinwies, dass noch die Wiederherstellung der Identität vieler junger Leute ausstehe und man nur mit der Erinnerung, der Wahrheit und der Gerechtigkeit eine demokratische Zukunft errichten könne.
Im August war die Enkelin Claudia Domínguez Castro gefunden worden, die erfahren hatte, dass sie in Gefangenschaft geboren worden war.
Während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) wurde der Prozess der Nationalen Neuordnung konzipiert, die Tausende von Zivilisten verschwinden ließ, in ihrer Mehrheit Kinder und schwangere Frauen. Die Kleinen betrachtete man als „Kriegsbeute“. Sie wurden geraubt, damit man sie nach der Doktrin der Diktatur erziehen konnte; sie wurden ihren Familien entzogen und ihrem Recht auf Freiheit.
Die Aktionen der Großmütter der Plaza de Mayo klagten vor internationalen Organismen das Verschwinden der Kinder an. Über drei Jahrzehnte später ist die Institution immer noch aktiv, denn schließlich waren es mehr als 500 Kinder, die unter der Tyrannei Rafael Videlas verschwanden.
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