Dienstag, 24. November 2015

Obdachloser: Bankraub, um ins Gefängnis zu kommen

22.11.2015

Wie sehr Menschen in der kalten Jahreszeit leiden, wenn sie Wohnungslos geworden sind, zeigt folgender Fall. Weil ein 47-jähriger Mann aus Köflach den nahenden Winter fürchtete, überfiel dieser eine Bank. Allerdings scheiterte de erste Versuch. Erst beim zweiten Mal gab es Geld am Schalter. Nur kurze Zeit später ließ sich der Täter in einer Gaststätte in unmittelbarer Nähe festnehmen.
 Arbeitslosengeld gestrichen, Wohnungslos gewordenDer Täter wurde erst aus der Wohnung geschmissen. Danach wurde auch noch das Arbeitslosengeld gestrichen. Weil nun ein Wintereinbruch prognostiziert wurde, gab es für ihn nur noch ein Gedanke: Ab ins Gefängnis. Um auch wirklich gefasst zu werden, überfiel der Mann die Raiffeisen-Filiale unmaskiert. Seine Hand wickelte er in ein Handtuch, um eine darunterliegende Waffe anzudeuten. „Überfall, Geld her!“ sagte der Mann zu dem Bankangestellten. Doch weil der Angestellte den „Bankräuber“ kannte, sagte dieser einfach „Nein!“. Er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Wenig später ging er wieder hoffnungsvoll die Polizei anzutreffen in die Bank. Doch weit und breit war kein Polizist zu sehen. Der Bankangestellte hatte den Vorfall einfach nicht für voll genommen.

Also ging er wenig später zum erneuten Versuch über. Dieses Mal besorgte er sich ein Messer und betrat erneut die Bank. Wieder forderte er von dem Mann hinter dem Schalter Geld. Mit dem Messer war der Versuch von Erfolg gekrönt. Mit ein wenig Geld ging der vermeintliche Täter in ein nahes Gasthaus, um dort offene Schulden zu begleichen. Zu den Gästen sagte er: „Ich glaube es ist besser, wenn ihr nun das Lokal verlasst. Die Polizei kommt gleich.“

Das Hauptmotiv eine Unterkunft und warme MahlzeitenIn der Tat kam schon wenig später die Polizei und nahm den Mann widerstandslos fest. „Das Hauptmotiv des Bankräubers war es, eine Unterkunft und warme Mahlzeiten im Gefängnis zu haben", berichtet Polizeisprecher Werner Rampitsch vom Landeskriminalamt.

Diese kleine Geschichte zeigt, wie verzweifelt manche Menschen sind, wenn ihnen alles genommen wurde. Selbst das Gefängnis ist besser, als ohne Arbeitslosengeld und Wohnung zu leben. (sb)

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