22.11.2015
Wie sehr Menschen in der kalten Jahreszeit leiden,
wenn sie Wohnungslos geworden sind, zeigt folgender Fall. Weil ein
47-jähriger Mann aus Köflach den nahenden Winter fürchtete, überfiel
dieser eine Bank. Allerdings scheiterte de erste Versuch. Erst beim
zweiten Mal gab es Geld am Schalter. Nur kurze Zeit später ließ sich der
Täter in einer Gaststätte in unmittelbarer Nähe festnehmen.
Arbeitslosengeld gestrichen, Wohnungslos gewordenDer Täter
wurde erst aus der Wohnung geschmissen. Danach wurde auch noch das
Arbeitslosengeld gestrichen. Weil nun ein Wintereinbruch prognostiziert
wurde, gab es für ihn nur noch ein Gedanke: Ab ins Gefängnis. Um auch
wirklich gefasst zu werden, überfiel der Mann die Raiffeisen-Filiale
unmaskiert. Seine Hand wickelte er in ein Handtuch, um eine
darunterliegende Waffe anzudeuten. „Überfall, Geld her!“ sagte der Mann
zu dem Bankangestellten. Doch weil der Angestellte den „Bankräuber“
kannte, sagte dieser einfach „Nein!“. Er musste unverrichteter Dinge
wieder abziehen. Wenig später ging er wieder hoffnungsvoll die Polizei
anzutreffen in die Bank. Doch weit und breit war kein Polizist zu sehen.
Der Bankangestellte hatte den Vorfall einfach nicht für voll genommen.
Also
ging er wenig später zum erneuten Versuch über. Dieses Mal besorgte er
sich ein Messer und betrat erneut die Bank. Wieder forderte er von dem
Mann hinter dem Schalter Geld. Mit dem Messer war der Versuch von Erfolg
gekrönt. Mit ein wenig Geld ging der vermeintliche Täter in ein nahes
Gasthaus, um dort offene Schulden zu begleichen. Zu den Gästen sagte er:
„Ich glaube es ist besser, wenn ihr nun das Lokal verlasst. Die Polizei
kommt gleich.“
Das Hauptmotiv eine Unterkunft und warme MahlzeitenIn
der Tat kam schon wenig später die Polizei und nahm den Mann
widerstandslos fest. „Das Hauptmotiv des Bankräubers war es, eine
Unterkunft und warme Mahlzeiten im Gefängnis zu haben", berichtet
Polizeisprecher Werner Rampitsch vom Landeskriminalamt.
Diese
kleine Geschichte zeigt, wie verzweifelt manche Menschen sind, wenn
ihnen alles genommen wurde. Selbst das Gefängnis ist besser, als ohne
Arbeitslosengeld und Wohnung zu leben. (sb)
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