Das Jobcenter sei "ein privates Gelände"
25.08.2014
Am
1. September findet die „Zahltag“ Aktion vor dem Jobcenter statt. Unter
dem Motto „Erkämpfen von sozialen Rechten in den Jobcentern und
Sonderrechtszonen für Erwerbslose verhindern!“ wollen Erwerbslose und
Unterstützer vor dem Jobcenter „Schwarzbach“ Geschäftsstelle 7,
Schwarzbach 105 protestieren. Das genannte Jobcenter ist nach Angaben
der Veranstalter seit längerer Zeit dafür bekannt, mit den
Antragsberechtigten „übel“ umzugehen.
„Unser Protest richtet sich
gegen die Entrechtung in den Jobcentern, die langen Bearbeitungszeiten,
die Unterlagenverluste, zu geringe Unterkunftskosten und perspektivisch
gegen die unter dem verharmlosenden Titel „Rechtsvereinfachungsgesetz“
geplanten Gesetzesänderung mit dem Ziel, Rechte von Erwerbslosen
empfindlich einzuschränken“, so Harald Thomé von Tacheles e.V.
Doch
die ersten Schikanen beginnen schon jetzt. So hat die Polizei die
Aktion vor dem Jobcenter verboten. Sie begründet das Verbot damit, das
Jobcenter würde auf einem privaten Grundstück stehen. Pikanterweise soll
mit diesem Schachzug das demokratische Grundrecht auf
Demonstrationsrecht außer Kraft gesetzt werden.
„Wir vertreten
den Standpunkt, dass wenn auf privaten Grundstücken „hoheitliches
Handeln“ und Publikumsverkehr stattfindet, dort auch das Grundrecht auf
Versammlungsfreiheit gilt“, so Harald Thomé von Tacheles e.V. Der Verein
will nun eine Eilklage einlegen, um das Demonstrationsrecht
durchzusetzen. Aus diesem Grund wird auch weiterhin für den Aktionstag
vor dem Jobcenter geworben. Der Aufruf findet sich als PDF hier. Mittlerweile hat die Polizei den Protest gestattet. (sb)
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