Samstag, 28. Oktober 2017
Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien
Vor dem Ausnahmezustand: Demokratische Rechte in Spanien verteidigen.
Auch jene, die es noch gar nicht gibt…
„Klar ist aber, dass Puigdemont weiter an seinen Dialogangeboten
festhält. Er will, das pfeifen in Barcelona inzwischen alle Spatzen
von den Dächern, selbst in der Kommission die Einwände seiner
Regierung gegen die repressiven Maßnahmen vorbringen, mit denen sich
der Senat nun beschäftigen wird. Die Maßnahmen hatte Rajoy im Rahmen
des Gummiparagraphen 155 angekündigt, der bislang nie angewendet
wurde. Er besagt nur, dass eine autonome Gemeinschaft die gesetzlichen
und verfassungsmäßigen Verpflichtungen erfüllen müsse. Tut sie dies
nicht oder handelt in einer Weise, die "für die allgemeinen Interessen
Spaniens ernsthaft nachteilig" ist, kann die Zentralregierung durch
eine mehrheitliche Zustimmung des Senats "alle notwendigen Maßnahmen"
ergreifen, um die Gemeinschaft zu zwingen, die Verpflichtungen zu
erfüllen. Verfassungsrechtler zweifeln einerseits, dass das Parlament
und die Regierung darüber ausgeschaltet werden können, also eine
Partei in Katalonien aus Madrid nun durchregieren kann, die in
Katalonien nur gut 8% der Stimmen bekommen hat. Sie zweifeln noch
stärker, ob dies allein auf Basis einer Willenserklärung möglich ist.
Spanien setze sich mit der frühzeitigen Einleitung der Maßnahmen, vor
der Umsetzung der Unabhängigkeit, massiv ins Unrecht“ – aus dem
Beitrag „Entscheidende Stunden in Katalonien“ von Ralf Streck am 23.
Oktober 2017 bei telepolis zum „Showdown“ in dieser Woche
https://www.heise.de/tp/features/Entscheidende-Stunden-in-Katalonien-3868648.html
Siehe dazu auch eine Erklärunge der CNT zur aktuellen Entwicklung,
sowie zwei aktuelle Beiträge, darunter einen Beitrag zur Bewertung des
§ 155 der monarchischen Verfassung
http://www.labournet.de/?p=123147
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