Samstag, 28. Oktober 2017

Broschüre über Solidarische Netzwerke in USA in deutscher Übersetzung erschienen


„In der radikalen Linken wächst seit einigen Jahren wieder das  
Interesse am  Aufbau konkreter Gegenmacht durch Selbstorganisation und  
direkte Aktion. Die Bereitschaft, entsprechende Organisierungsmodelle  
zu entwickeln, wurde  u. a. durch die jüngste Welle  
konfliktorientierter Selbstorganisierungen in Südeuropa befeuert. Von  
ihnen ist die spanische PAH, in der sich Tausende Menschen gegen  
Zwangsräumungen organisieren, das prominenteste Beispiel. Ihr Erfolg  
resultiert aus einer politischen Praxis, die entlang von  
Alltagskonflikten  entwickelt wird. Ein ähnlicher Ansatz, der im  
deutschsprachigen Raum aber  noch weitgehend unbekannt ist, stammt aus  
den USA. Solidarity Networks  versuchen die Erfahrungen aus Community  
Organizing, gewerkschaftlichem Organizing und Anarchosyndikalismus  
zusammenzuführen. Heute gibt es in zahlreichen nordamerikanischen  
Städten Gruppen, die sich nach diesem Vorbild zusammenfinden. Was  
unser Interesse geweckt hat, war die Idee, sich nicht ausschließlich  
gegen Chefs, das Jobcenter oder innerhalb eines Wohnhauses zu  
organisieren.  Vielmehr wird von einer proletarischen  
(Alltags-)Erfahrung ausgegangen, die  ein Gefühl umfassender  
Klassensolidarität produzieren kann. So können viel- fältige  
Widersprüche und Konflikte in den Blick genommen werden, die sich  aus  
unserem prekären Alltag ergeben. Vor unserem inneren Auge sahen wir  
ein kämpferisches Kollektiv, das mehr soziales Netzwerk als politische  
Gruppe  ist. Eine Gemeinschaft von Menschen mit unterschiedlichen  
Fähigkeiten und  Biographien, die sich gerade dadurch befähigen zu  
kämpfen und zu gewinnen.  Die Vorstellung, eine Organisierung  
aufzubauen, in die wir auch unsere eigenen Alltagskonflikte einbringen  
können, hat uns motiviert diese Broschüre zu übersetzen“ – aus dem  
Vorwort der Gruppe 2. Mai zur von ihnen übersetzten Broschüre  
„Solidarische Netzwerke – ein Leitfaden“ (pdf) - die Originalfassung  
wurde herausgegeben vom Seattle Solidarity Network.
http://zweiter-mai.org/files/2016/01/seasol-leitfaden-web-final.pdf

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