Samstag, 28. Oktober 2017

7 Thesen zu den Aufgaben einer offensiven Gewerkschaftspolitik in der IG Metall



"Offensive Gewerkschaftspolitik nimmt den Interessengegensatz zwischen 
Kapital und Arbeit zum Ausgangspunkt. Bei allen Veränderungen 
innerhalb der Arbeitsgesellschaft müssen die Beschäftigten und die 
Erwerbslosen auch heute von ihrer Arbeitskraft leben und haben keine 
Verfügungsgewalt über die Produktionsmittel. (...) Offensive 
Gewerkschaftspolitik muss ein gesellschaftspolitisches Mandat für sich 
reklamieren und in der konkreten Politik umsetzen. Dies beinhaltet zum 
einen die öffentlichkeitswirksame Auseinandersetzung um Sozial- und 
Steuerpolitik; zum anderen auch in Zusammenarbeit mit DGB und anderen 
Gewerkschaften im Widerstand gegen kapitalistische Strukturen den 
Kampf um den Erhalt und den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur 
(...) Es besteht die Gefahr, dass die IG Metall die Realität anders 
beschreibt, als sie von einem Großteil ihrer Mitglieder wahrgenommen 
wird und sich hierdurch von ihrer Mitgliedschaft entfernt. Letztlich 
kann dies zur Rechtfertigung von Verhältnissen führen, die nicht im 
Interesse der Mitglieder der IG Metall liegen..." Aus der Vorbemerkung 
  zu 7 Thesen eines Kreises von Hauptamtlichen und Bevollmächtigten 
(pdf) zu den Bereichen Antirassismus; Für eine sozialökologische 
Wirtschafts- und Strukturpolitik; Steuer- und Sozialpolitik; 
Friedenspolitik; Tarif- und Betriebspolitik; Organisationspolitik; 
Bündnis- und Lobbypolitik - wir nehmen gerne Kommentare zu den Thesen 
entgegen, es wäre eine überfällige Diskussion
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2017/10/7thesen_igm.pdf

Die Thesen bildeten die inhaltliche Grundlage eines (ersten?) Treffens 
von etwa 100 Gewerkschaftsfunktionären am Samstag,21.10. in Kassel, 
siehe dazu:

Metaller diskutieren offensive Gewerkschaftspolitik

"»Offensive Gewerkschaftspolitik nimmt den Interessengegensatz von 
Kapital und Arbeit zum Ausgangspunkt.« Mit diesem Satz beginnen sieben 
Thesen, die derzeit innerhalb der IG Metall kursieren. Sie bildeten 
die inhaltliche Grundlage eines Treffens von etwa 100 
Gewerkschaftsfunktionären am Samstag in Kassel. Diese eint das 
Bedürfnis, innerhalb der Industriegewerkschaft für einen offensiveren, 
konfliktorientierteren Kurs einzutreten. Es ist nichts Ungewöhnliches, 
dass Gewerkschafter zusammenkommen, die politische Grundüberzeugungen 
teilen. Oder vielmehr: Es sollte nichts Ungewöhnliches sein. In der IG 
Metall ist es das aber – zumindest, wenn es sich nicht um 
sozialdemokratisch orientierte Zusammenschlüsse handelt. Innerhalb des 
IG-Metall-Apparats dürfte die von 26 hauptamtlichen Funktionären 
unterzeichnete Einladung nach Kassel daher wohl für einigen Wirbel 
gesorgt haben. (...) Fazit: Es gibt viel Diskussionsbedarf. Und die 
Linken im IG-Metall-Apparat wollen in diese Debatten gemeinsam 
einsteigen. Womöglich wird es in Europas größter Industriegewerkschaft 
jetzt wieder etwas lebendiger." Bericht von Daniel Behruzi, zuerst 
erschienen in der jungen Welt vom 23.10.2017, im Volltext im Beitrag - 
wir danken dem Autor!
http://www.labournet.de/?p=123128

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