Samstag, 28. Oktober 2017
Brasilianische Post: Sozialabbau und Meilenstein zur Privatisierung verhindert – ein erfolgreicher Streik, den die Mitgliedschaft wollte, ohne auf Arbeitsgerichte zu achten…
Runde zweieinhalb Wochen dauerte der Streik der Postbeschäftigten in
Brasilien: Das staatliche Unternehmen sollte, so die Regierung und die
ihr nahe stehende Unternehmensleitung, wesentliche Schritte
unternehmen, um für künftige Privatinvestoren interessanter zu werden.
Heißt nichts anderes, als dass Lohnkosten – und dies vor allem in Form
der sogenannten Lohn-Nebenkosten – gesenkt werden sollten. Die
Gewerkschaften bei der Post, die drei verschiedenen Verbänden
angehören – und in denen es fast überall eine organisierte
Gewerkschaftsopposition gibt – waren in ihren Reaktionen, neutral
ausgedrückt: Uneinheitlich, und dies auch durchaus innerhalb der
jeweiligen Verbände. Besonders uneinheitlich die 31 Gewerkschaften,
die der Postföderation innerhalb des Gewerkschaftsbundes CUT angehören
– und ganz überwiegend „zögerlich“ die Gewerkschaften, die der
Postföderation im CTB (der KP Brasiliens nahe stehend) angehören, die
die Mehrheit der Gewerkschaften in den beiden wichtigsten
Bundesstaaten Rio und Sao Paulo darstellen. Überhaupt so gut wie gar
nicht uneinheitlich und auch nicht zögerlich waren die
Postbeschäftigten selbst, die nach früheren Verlusten schlicht die
Schnauze definitiv voll hatten und in hunderten von
Betriebsversammlungen mit enormen Mehrheiten für die Einreihung in
eine Streikfront stimmten, die an ein paar wenigen Orten begonnen
hatte. Das Ergebnis: Der Kahlschlagplan wurde zurückgezogen – auf
Anweisung desselben Bundesarbeitsgerichtes, das zu Beginn der
Auseinandersetzung den Streik für illegal erklärt hatte, da die
Streikenden die diktierten 80% Notdienst rundweg missachteten. Siehe
dazu vier aktuelle Beiträge, vor allem aus der Gewerkschaftsopposition
http://www.labournet.de/?p=122742
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen