Samstag, 28. Oktober 2017

Streiks in Kenias Gesundheitswesen ab Dezember 2016



Trotz wachsender Repression: Streik der kenianischen Krankenschwestern 
geht im vierten Monat weiter

Es geht darum, einen Tarifvertrag, den die Regierung Kenias im 
Dezember 2016 unterzeichnet hatte, verwirklicht zu sehen, das ist der 
Kern der Auseinandersetzung – die Regierung hatte plötzlich gemerkt, 
dass dieser Vertrag ihr zu teuer würde und ihn schlicht als nicht 
existent dargestellt. Schon lange ist der seit Juni andauernde Streik 
der Krankenschwestern in den öffentlichen Krankenhäusern Kenias von 
Gerichten für illegal erklärt worden, die Gewerkschaft KNUN 
aufgefordert, ihn sofort zu beenden. Dies hat die Gewerkschaft 
verweigert. Zweimal hat der zuständige Rat der Provinzgouverneure 
beschlossen, alle streikenden Schwestern nach einem entsprechenden 
Ultimatum zu entlassen. Das hat so gut wie gar nicht gewirkt, nach wie 
vor befinden sich über 25.000 Krankenschwestern im Streik, wobei die 
Auseinandersetzungen darum oft genug in jedem Hospital einzeln geführt 
werden. Die von den Gouverneuren ebenfalls beschlossene Kampagne für 
Neueinstellungen (als Streikbruch-Maßnahme) funktioniert nicht so 
recht, weil es an minimaler Ausbildung fehlt. Der Versuch, die 
Gewerkschaft nach politischen Orientierungen zu spalten, ist schon am 
Beginn des Kampfes gescheitert, als eine kleine Fraktion 
regierungstreuer Funktionäre vergeblich versucht hatte, den Streik zu 
sabotieren. Die Medienkampagne, der zufolge schon halb Kenia gestorben 
sei wegen des Streiks, scheint ebenfalls nicht besonders zu wirken – 
der Streik, so die Gewerkschaft in diesen Tagen abermals, werde 
fortgesetzt, bis der gültige Tarifvertrag umgesetzt ist. Siehe dazu 
zwei aktuelle Beiträge
http://www.labournet.de/?p=123159

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen