Samstag, 28. Oktober 2017

Nach drei Wochen Streik der Subunternehmen der spanischen Staatswerft in Galizien: Von der Mehrheitsgewerkschaft boykottiert, wird der Streik ausgesetzt


Seit 3 Wochen befanden sich über Eintausend Beschäftigte von  
Subunternehmen der Navantia-Werft in Ferrol im Streik. Sage und  
schreibe im Jahr 2001 wurde ein Tarifvertrag abgeschlossen, der  
Grundprinzipien der Gleichbehandlung der Subunternehmen und des  
Stammwerkes festhielt. Dieser wurde von Seite des staatlichen  
Unternehmens und seiner Subunternehmen aufgekündigt, weswegen die mehr  
als bescheidene Forderung der Streikenden einfach nur lautete, den  
Tarifvertrag wieder in Kraft zu setzen. Die Situation im Werk ist  
geprägt von einer tiefen Spaltung der vier vertretenen Gewerkschaften  
– in einer komplexen Situation, wie sie in vielen Auseinandersetzungen  
in Spanien heute zutage besteht. Die größte Gewerkschaft im Werk, die  
CCOO, hat zusammen mit der UGT und der MAS die zweitgrößte  
Gewerkschaft, die galizische CIG, isoliert und einen Rahmentarif  
Metall für die Region abgeschlossen, in dessen Umsetzungsprozess dann  
auch der Tarif für die Subunternehmen konkret ausgehandelt werden  
sollte – was die Belegschaften offensichtlich nicht so toll fanden:  
Der Streikaufruf der CIG wurde massiv befolgt. CCOO und UGT wiederum  
reagierten darauf mit der öffentlichen Denunziation des Streiks als  
„illegal“ (nach dem alten Motto, wofür brauche ich Unternehmer, wenn  
ich eine solche Gewerkschaft habe) und forderten ein Referendum, das  
sie in gemeinsamer Anstrengung mit den Unternehmen und den galizischen  
Medien deutlich gewannen. Erstaunlicherweise wurde der Streik trotzdem  
weiterhin massiv befolgt – und es gab am Donnerstag, 26. Oktober 2017  
einen gemeinsamen Versuch, eine erneute Urabstimmung zu organisieren,  
was ein Zugeständnis an die Streikenden war, wie viele es bewerteten.  
Inklusive der wachsenden Opposition in der CCOO, die den Streik  
unterstützte. In dieser neuerlichen Abstimmung wurde der Streik dann  
mehrheitlich als ausgesetzt, aber nicht beendet, definiert. Siehe dazu  
drei aktuelle und zwei Hintergrundbeiträge
http://www.labournet.de/?p=123239

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