Buchvorstellungstour
Kommunale
Selbstverteidigung - Formen des bewaffneten Widerstandes gegen
Mafia und Staat in Mexiko
Luis Hernández Navarro
Unrast Verlag
ISBN 978-3-89771-057-3
Zum Autor
Luis Hernández Navarro ist Journalist und Leitartikler der renommierten mexikanischen Tageszeitung >La Jornada<. In den 1970er Jahren war er Mitbegründer unabhängiger Gewerkschaften, später Berater unabhängiger Bauernorganisationen. Im Jahr 1995 nahm er in Chiapas als Berater für die Zapatist_innen an den Dialogrunden von San Andrés teil. Hat zahlreiche Bücher zu sozialen Bewegungen veröffentlicht. Auf Deutsch erschien 2013 im UNRAST Verlag sein Buch >Wer Beton sät, wird Zorn ernten<.
Tourdaten
Tübingen Fr.6. Mai TBC! Ev. Akademie Bad Böll Lesung im Rahmen der Tagung „In neuen Territorien denken“ Sa. 7. Mai 2016 Stuttgart Diskussionsveranstaltung Mo. 9. Mai 2016 19 Uhr Welthaus Werastraße 10 Veranstalter: Stuttgarter Plattform Menschenrechte und weitere Organisationen
Köln
Buchvorstellung
Di. 10.
Mai 2016
19 Uhr
Allerweltshaus
Körnerstr.
77-79
Veranstalter: Projekt "Menschenrechte erkennen und handeln" im Allerweltshaus Köln ila, Informationsstelle Lateinamerika, Bonn
Salzburg
Buchvorstellung
Mi. 11.
Mai 2016
Volksheim/Jazzit
Elisabethstraße
11
Veranstalter:
Solinetz Mexiko Salzburg,GLB(Gewerkschaftliche Links Block)
München
Buchvorstellung
Do. 12.
Mai 2016
20 Uhr
Saidl Villa
Nikolaiplatz
1B
Veranstalter:
Öku- Büro München
Hamburg Buchvorstellung Fr. 13. Mai 2016 20 Uhr Kulturhaus Eppendorf Julius-Reincke-Stieg 13 a (ehemals Martinistr. 40) Veranstalter: Amnesty International / Mexiko- und Zentralamerika-Kogruppe Berlin Buchvorstellung 17.Mai 2016 20 Uhr Buchladen Schwarze Risse, Mehringhof, Gneisenaustr. 2a Veranstalter: FDCL, México via Berlín, CAREA und (wahrscheinlich, aber noch nicht bestätigt: LN - d.h. Lateinamerikanachrichten) Leipzig Buchvorstellung 18. Mai 2016 19 Uhr Buchhandlung el libro, Bornaische Straße 3D, 04277 Leipzig Lesung, Veranstalterinnen: Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen, Rameil Translations Unterstützt von: Kath. Fonds, Brot für die Welt und Engagement Global im Auftrag des BMZ - - * - -
Es ist ein
scheinbarer Widerspruch: Mexiko hat sich in den letzten
Jahren immer stärker in die Weltwirtschaft integriert. Auf
internationalem Parkett tritt die Regierung für die
Einhaltung der Menschenrechte ein. Sie hat praktisch alle
wichtigen internationalen Menschenrechtspakte
unterschrieben.. Doch in seinem Innern bietet Mexiko ein
völlig anderes Bild: Ein Staat, der der Mehrheit seiner
Bürger_innen weder ökonomische noch soziale geschweige denn
physische Sicherheit bieten kann oder will. Mit
schwerwiegenden Folgen.
In Mexiko konzentrierten
vier mexikanische Milliardäre 2002 ein Vermögen, das damals 2
Prozent des mexikanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP)
ausmachte. 2014 besaßen sie bereits 9 Prozent des BIP. Dagegen
leben mehr als 50 Millionen Einwohner_innen, etwa die Hälfte
der Bevölkerung, in Armut.
Auch was die physische
Sicherheit der Mexikaner_innen angeht, sprechen die Zahlen
Bände: Eine über die Jahre so gut wie nicht veränderte
Straffreiheit bei 98 Prozent aller Delikte. Mehr als 26.000
gewaltsam Verschwundene - davon etwa die Hälfte allein in der
Amtszeit des seit Ende 2012 regierenden Präsidenten Enrique
Peña Nieto. Laut jüngsten Angaben des landesweiten
mexikanischen Menschenrechtsnetzwerkes Alle Rechte für Alle sind Funktionsträger_innen des
mexikanischen Staates für fast 60 Prozent der Attacken auf
Aktivist_innen verantwortlich.Der Staat ist nur selektiv
gewillt, sein angestrebtes Gewaltmonopol einzusetzen.
Luis Hernández Navarro geht
im seinen Buch noch einen Schritt weiter: »Verbrechen, Politik
und Unternehmerwelt haben sich auf spektakuläre Weise
vermischt.« An anderer Stelle führte er aus: »Wir erleben ganz
eindeutig in vielen Regionen des Landes einen Narco-Staat. Die
kriminelle Ökonomie Mexikos macht heute zehn Prozent des
Bruttoinlandsproduktes aus. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht
sehr wichtig. Und es handelt sich um eine Aktivität, die
Geldwäsche in bedeutenden Industrien impliziert: Finanzsektor,
Immobilien- und Tourismusbranche, Schutz durch Polizei,
Militär und lokale Politiker_innen. Das hat eine bestimmt Art
von Gewalt geschaffen. Diese Gewalt impliziert zwangsweise
Enteignungen und Vertreibungen.«
Hernández Navarro zeichnet
die Entstehung und Entwicklung zivilgesellschaftlicher
Selbstverteidigung in Mexiko nach. Er analysiert diese
Prozesse vor dem Hintergrund staatlicher Repression gegenüber
sozialen und indigenen Bewegungen, einer Militarisierung der
Politik und dem Einfluss von Gruppen der organisierten
Kriminalität. Besondere Berücksichtigung finden die
widersprüchlichen Erfahrungen zivilgesellschaftlicher
Selbstverteidigung in den Bundesstaaten Guerrero und
Michoacán. In einzelnen Regionen erfüllen die
Selbstverteidigungsgruppen nicht nur Funktionen der
öffentlichen Sicherheit, sondern übernehmen auch Aufgaben der
Schadensregulierung und Wiedereingliederung von Tätern und
Täterinnen in das gesellschaftliche Leben. Andere
Selbstverteidigungsgruppen dagegen haben weder ein breites
gesellschaftspolitisches Mandat noch legen sie einer
Institution oder Gruppe gegenüber Rechenschaft ab.
Abschließend werden die unterschiedlichen Erfahrungen
kommunaler, bäuerlicher und indigener Selbstverteidigung in
den aktuellen nationalen Kontext eingeordnet.
Zum Autor
Luis Hernández Navarro ist Journalist und Leitartikler der renommierten mexikanischen Tageszeitung >La Jornada<. In den 1970er Jahren war er Mitbegründer unabhängiger Gewerkschaften, später Berater unabhängiger Bauernorganisationen. Im Jahr 1995 nahm er in Chiapas als Berater für die Zapatist_innen an den Dialogrunden von San Andrés teil. Hat zahlreiche Bücher zu sozialen Bewegungen veröffentlicht. Auf Deutsch erschien 2013 im UNRAST Verlag sein Buch >Wer Beton sät, wird Zorn ernten<.
Die
Rundreise wird vom Öku- Büro München und Partner Südmexikos
e.V., mit der Unterstützung von Kath-Fonds und Brot für die
Welt organisiert.
-- Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V. Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia Pariser Str. 13 D-81667 Muenchen Alemania Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673 EMail: info@oeku-buero.de http://www.oeku-buero.de Vereinsregister Nr. VR 11081 Registergericht: Amtsgericht Muenchen Vertretungsberechtigter Vorstand: Miriam Stumpfe und Eberhard Albrecht
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