Die Repression gegen die Lehrergewerkschaft CNTE führte in dieser
zweiten Streikwoche zu einer breiten Solidarisierung der
Bevölkerung. Insbesondere in Chiapas ist der Teufel los. Gestern
morgen wurden die LehrerInnen auf den Zufahrtsstrassen von Tuxtla
Gutiérrez erneut mit Tränengas angegriffen, worauf die Bevölkerung
massiv auf die Strasse ging und ein Vordringen der föderalen Polizei
bis ins Stadtzentrum verhinderte, wo sich die Zeltstadt der
LehrerInnen befindet. Die Auseinandersetzungen dauerten vier Stunden
und forderten eine unbekannte Zahl von Verletzten. Abends kam es
dann zu einem Tränengaseinsatz gegen sich
solidarisiernde Familien in Chiapa de Corzo, 20 km von Tuxtla. Als
Reaktion darauf blockierte die Bevölkerung die Hotels, wo die
Polizei untergebracht war, warf die Scheiben ein und drohte damit,
die Gebäude anzuzünden. Die Bundespolizei ergriff schliesslich die
Flucht. Gleichzeitig entführte die Bevölkerung des Bezirks Chenalho
in den Altos den Vorsitzenden des chiapanekischen Parlaments, damit
dieser in ihrer Gemeinde die Entmachtung der unbeliebten
Bürgermeisterin unterschreibe.
Hier zwei kurze Videos von desinformemonos:
Chiapas con sus maestros... después de la brutal represión
En Chiapa de Corzo se exige la salida de la PFP
Auch in Oaxaca, Michoacan, Guerrero und Mexiko Stadt
gehen die Proteste weiter. Das Thema Abbau der Rechte
des Grundschul-Lehrpersonals - etwas anderes ist die
sogenannte Bildungsreform nicht - ist 2013 in Mexiko
ununterbrochen Anlass zu Protesten. Die mexikanische
Regierung weigert sich jedoch weiterhin, das Thema auch nur
zu diskutieren.
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