Gemeinsame Erklärung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der Sozialistischen Arbeiterjugend (SDAJ)
Zur aktuellen Repression gegen die Verwendung des Logos der Freien Deutschen Jugend
Polizei und
Staatsanwaltschaft in München gehen seit Monaten verstärkt und
willkürlich gegen Jugendliche vor, die sich mit dem Logo der
historischen Freien Deutschen Jugend zeigen. In Berufung auf das
westdeutsche Verbot der FDJ in den 1950er-Jahren fanden
Hausdurchsuchungen und Festnahmen statt. Nun kommt es vor dem Münchner
Amtsgericht zu mehreren Prozessen. Die aktuelle Repression zielt nicht
auf einzelne, sondern richtet sich gegen alle fortschrittlichen und
demokratischen Kräfte.
Die FDJ
gründete sich während der Zeit des deutschen Faschismus unter
Jugendlichen im Exil. Zehntausende Jugendliche kämpften ab dem
Kriegsende bis in die fünfziger-Jahre in der Bundesrepublik mit der
Freien Deutschen Jugend gegen Militarisierung, Faschismus und
Monopolmacht. Die Bonner Adenauer-Regierung duldete im Rahmen der
Wiederbewaffnung keinen Widerstand und ging mit allen Mitteln gegen die
FDJ vor. Sie fürchtete die Trägerinnen und Träger der Blauhemden, weil
sie für ein demokratisches und entmilitarisiertes Deutschland eintraten.
Verbot der Organisation, Verbot der Aktionen (u.a. eine Volksbefragung
gegen die Wiederbewaffnung), Verfolgung der Mitglieder. Ein trauriger
Höhepunkt war der Mord an dem Münchner Jugendlichen Philipp Müller durch
die westdeutsche Polizei. 1954 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht
das Verbot.
Herbert Mies
erklärt aus aktuellem Anlass: „Antimilitaristinnen und Antimilitaristen,
Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sozialistinnen und Sozialisten,
Kommunistinnen und Kommunisten, wir haben uns unsere Organisationen
nicht von diesem Staat vorschreiben zu lassen. Damals wie heute fordern
wir, dass die antikommunistischen Verbote der FDJ und der KPD aufgehoben
werden. Wir fordern die Einstellung der Prozesse gegen die Blauhemden
mit dem Symbol der aufgehenden Sonne. Die Blauhemden sind ein Teil der
deutschen Geschichte. Wir fordern Freiheit und Entschädigung für alle
Opfer von politischer Repression!“ Herbert Mies, geb. 1929, war
Vorsitzender der verbotenen westdeutschen FDJ und wurde mehrfach
inhaftiert. Von 1973 bis 1990 war er Vorsitzender der DKP.
Essen, 20. Juli 2015
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