Asylsuchende in Frankfurt (Oder) unter dem Jubel von Passanten verprügelt
Foto: dpa/Friso Gentsch
Berlin.
Vier Flüchtlinge sind an einer Straßenbahnhaltestelle in Frankfurt (Oder)
rassistisch beleidigt und beim Fluchtversuch verfolgt worden. Zwei der
Asylbewerber wurden dann mit Schlägen attackiert. Passanten sollen die
Täter dabei laut Polizei angefeuert und die Opfer ebenfalls
ausländerfeindlich beleidigt haben.
Die Asylbewerber aus Syrien, Somalia und Ägypten warteten am
Montagabend an einer Tramhaltestelle, als mehrere Männer sie anpöbelten,
wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Einem 17-Jährigen sei sofort mit
der Faust ins Gesicht geschlagen worden.
Die Asylbewerber im Alter von 17 bis 35 Jahren versuchten zu
flüchten, wurden aber von drei Angreifern verfolgt, wie die Polizei
berichtete. An einem Einkaufsmarkt stellten die Verfolger zwei der
Migranten und schlugen sie. Dabei hätten einige Passanten sie angefeuert
und ausländerfeindliche Parolen skandiert.
Andere Passanten alarmierten die Polizei, mit deren Hilfe die Täter
schnell gefasst werden konnten. Einer der mutmaßlichen Angreifer kam in
Gewahrsam. Ein Atemalkoholtest ergab bei ihm 3,7 Promille. Die
Kriminalpolizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher
Körperverletzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger
Organisationen.
Rechte Schmierer in Niederbayern ermittelt
Einen Monat nach der Verschandelung mehrerer öffentlicher Gebäude mit
ausländerfeindlichen Parolen und Hakenkreuzen hat die Polizei in
Niederbayern
zwei Tatverdächtige ermittelt. »Ein 24-jähriger Mann und eine
18-jährige Frau, beide aus dem Landkreis Freyung-Grafenau, dürften die
rechtsradikalen Schmierereien gemeinsam begangen haben«, teilten die
Ermittler am Dienstag mit. Das Paar soll zwischen dem 18. und 27. April
mehrere Gebäude - darunter das Gymnasium in Freyung sowie die Kirche und
das Rathaus in Ringelai - mit NS-Symbolen beschmiert haben. Auf die
beiden warten nun Anzeigen wegen Verdachts der Volksverhetzung, des
Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen
gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Agenturen/nd
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