Samstag, 28. Mai 2016

Zum Katholikentag in Leipzig

Zum Katholikentag in Leipzig
Auf dem 100. Katholikentag werden verschiedene Themen kontrovers diskutiert werden (foto: screenshot)
Leipzig (Korrespondenz), 27.05.16 - Am Mittwoch startete der bis Sonntag dauernde 100. Katholikentag in Leipzig mit großem Medienecho. Diese Veranstaltung findet in einer Zeit zunehmender Polarisierung statt, von der auch die katholische Kirche nicht ausgenommen ist. Im Mittelpunkt des Katholikentags stehen durchaus viele streitbare Themen, wie die Stellung der katholischen Kirche zur lesbischen, homosexuellen Partnerschaft, der Diskriminierung von Frauen, auch in der Kirche, etc. Auch Fragen nach einer "nachhaltigen Wirtschaft" und der Integration von Flüchtlingen sorgen für Diskussionsstoff.
Großen Beifall erhielt die Video-Ansprache des Papstes zur Eröffnung des Katholikentags von den rund 13.000 Anwesenden, als er dazu aufrief, den "Armen und Zerschlagenen" mehr Raum und Stimme zu geben. Die klare und völlig richtige Absage des Katholikentags an die ultrareaktionäre AfD und die Positionierung gegen religiösen Fundamentalismus und Gewalt findet auf dem Kirchentag Zustimmung.
Doch trotz kritischer und fortschrittlicher Positionen des Papstes: Eine grundsätzlich andere Lösung als den Appell an die Menschenliebe hat auch Franziskus nicht zu bieten. Der Katholikentag wird auch von vielen kritischen Stimmen begleitet. Kritik gibt es vor allem an der Finanzierung durch die Stadt mit 1 Million Euro Zuschuss und durch das Land Sachsen mit 3 Millionen Euro. Vom Bund kommen nochmals Veranstaltungskosten von 9,9 Millionen Euro aus Steuergeldern. Hinzu kommen zahlreiche Sponsoren, wie VW und andere. Für eine Veranstaltung, die sich als Laienorganisation versteht, jedoch klar vom Zentralkomitee der katholischen Kirche ausgerichtet und getragen wird, ist die Ausgabe öffentlicher Gelder in Millionenhöhe eine nicht zu akzeptierende Zumutung. Die MLPD fordert von jeher eine klare Trennung von Staat und Kirche, bei freier Religionsausübung. Das schließt ein, dass religiöse Organisationen wie die katholische Kirche ihre Events auch selber finanzieren.

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