Die Nationale
Menschenrechtskommission hat neue Erkenntnisse zum Verschwinden
von 43 Studenten veröffentlicht. Damit widerspricht sie den
Verlautbarungen der Regierung.
Mehr als anderthalb Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko hat die Nationale Menschenrechtskommission erstmals eine Verwicklung von zwei Bundespolizisten in den Fall öffentlich gemacht. Ein Augenzeuge habe die beiden Bundespolizisten im südmexikanischen Iguala gesehen, wo Polizisten auf die Reifen eines der fünf Busse der Lehramtsstudenten geschossen hätten, teilte die Kommission am Donnerstag mit.
Daraufhin seien 15 bis 20 Studenten aus dem Bus geholt und in mehrere Einsatzwagen nicht nur der örtlichen Polizei gezerrt worden, sondern auch aus der Stadt Huitzuco, die bislang in dem Zusammenhang noch nicht erwähnt wurde. Laut dem Augenzeugen seien dann die beiden Bundespolizisten dazu gekommen und hätten gefragt, was los sei.
Bundespolizisten hießen Abtransport der Studenten gut
Einer der Polizisten aus
Iguala soll gesagt haben, die Studenten würden nach Huitzuco
gebracht, wo der "Boss", vermutlich eines Drogenkartells,
entscheide, was mit ihnen zu tun sei. Die Bundespolizisten
hätten daraufhin gesagt "Ah, ok, das ist gut" und hätten die
Polizisten mit den Studenten wegfahren lassen.
Einer der Bundespolizisten
sei namentlich bekannt, teilte die Kommission mit. Zudem habe
ein Soldat auf einem Motorrad Fotos des Geschehens gemacht und
sei dann weggefahren. Die Generalstaatsanwaltschaft kündigte
an, die neuen Spuren zu verfolgen. Der Augenzeuge und seine
Familie würden beschützt.
Den bisherigen offiziellen Angaben zufolge
hatten Polizisten aus Iguala und dem benachbarten Cocula die
Studenten verschleppt und sie der Drogenbande Guerreros Unidos
übergeben. Diese habe die Studenten getötet, die Opfer auf einer
Müllkippe verbrannt und ihre Überreste in einen Fluss geworfen.
Von den Angehörigen beauftragte Wissenschaftler fanden dafür
aber keine Beweise.URL: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/mexiko-menschenrechtskommission-bundespolizisten-verwickelt-in-verschwinden-von-43-studenten
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