Samstag, 21. Juli 2018

Hartz IV-Bezieher müssen hungern


Die Auswertung des Statistischen Bundesamt ergab nun, dass viele Hartz IV-Bezieher nicht einmal genug Geld zur Verfügung haben, um sich eine vollwertige Mahlzeit zu kaufen. Doch soll das Hartz IV-System Personen nicht gerade vor diesen Umstand schützen?


Jeder zweite Tag ohne Essen

30 Prozent der Hartz IV-Bezieher haben so wenig Geld zur Verfügung, dass sie sich eine tägliche vollwertige Mahlzeit nicht leisten können. Das sind ca. 837.000 Personen, die trotz Hartz IV, welches ja der Grundsicherung dienen soll, jeden zweiten Tag hungern müssen. Neben dem Essensproblem haben zudem 18,4 Prozent der Hartz IV-Bezieher Probleme ihr Wohnung entsprechend zu heizen.

Wieviel ist für Nahrungsmittel vorgesehen?

Der Regelsatz in Höhe von 416 EUR setzt sich aus mehreren einzelnen Positionen zusammen. Der größte Posten im Regelsatz fällt auf die Nahrung und alkoholfreie Getränke, dies sind 34,86 Prozent. In Euro wäre dies ein Betrag von 145,04 EUR monatlich. Somit hätte ein Hartz IV-Bezieher 36,26 pro Woche zur Verfügung. Teilt man diesen Betrag noch einmal durch die Wochentage hätte ein Hartz IV-Bezieher 5,18 EUR täglich für Nahrung. Das drei vollwertige Mahlzeiten mit diesem Betrag nicht abgedeckt werden können, ist offensichtlich.

Armutszeugnis für Hartz IV

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken Sabine Zimmermann sieht die Zustände im Hartz IV-Bezug als Armutszeugnis. Hartz IV-Bezieher verarmen im wahrsten Sinne des Wortes und die Bundesregierung verweigert eine Hartz IV-Reform und somit eine angemessene Unterstützung für Leistungsbezieher.

Gesundheitsminister lobt Hartz IV

Der Gesundheitsminister Spahn lobte das Hartz IV-System vor wenigen Wochen hingegen noch ausgiebig. Niemand müsse im Hartz IV-Bezug hungern. Eine zusätzliche Unterstützung durch die Tafel sei durch den Hartz IV-Bezug nicht unbedingt notwendig. Gerade für neu in Deutschland angekommene Menschen sei der Regelsatz in Deutschland zudem ausreichend, sodass diese erst recht nicht auf die Unterstützung der Tafel angewiesen seinen. Verhungern wird in Deutschland wohl niemand, aber hungern und ungesund leben schon. Ob man dann tatsächlich von der Grundsicherung sprechen kann, ist fraglich.

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