Donnerstag, 26. Juli 2018

Blockade bei Halberg Guss in Leipzig unter Polizeidrohung aufgehoben – ein Lehrstück darüber, was in der BRD „erlaubt“ ist: Kampfmaßnahmen nein, Trillerpfeifen ja



IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen zum Scheitern der 6. 
Tarifverhandlung um Sozialtarifvertrag: "Die Wertschöpfungskette der 
deutschen Wirtschaft ist durch dieses unverantwortliche Handeln der 
Arbeitgeberseite akut bedroht“ !? Vorsicht ist geboten!

In der Pressemitteilung der IG Metall BZL BBS vom 24.07.18 - am 
25.07.2018 bei der IG Metall Leipzig dokumentiert - heiß es 
tatsächlich: "... Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter 
Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Seit 14. Juni streiken die Kolleginnen 
und Kollegen in Leipzig und Saarbrücken ununterbrochen. In sechs 
Verhandlungen mussten wir feststellen, dass das Management den 
Arbeitskampf in unverantwortlicher Weise eskaliert hat, sowohl durch 
unnötige Gerichtsverfahren als auch durch unzureichende Angebote. 
(...) Die IG Metall hat sich ihrerseits deutlich bewegt. Wir erwarten 
nun ein ebenso deutliches Entgegenkommen. Uneinig ist man sich ebenso 
bei der Ausgestaltung einer Maßregelungsklausel, wie in Tarifverträgen 
üblich. Gleiches gilt für Transfermaßnahmen für die Beschäftigten, die 
vom Verlust des Arbeitsplatzes Betroffenen. Die Wertschöpfungskette 
der deutschen Wirtschaft ist durch dieses unverantwortliche Handeln 
der Arbeitgeberseite akut bedroht.“ Die IG Metall kündigte an, das 
weitere Vorgehen zu beraten. Man strebe rasche Lösungen an. Mit Blick 
auf die in Mitleidenschaft gezogenen Unternehmen, die in 
Geschäftsbeziehungen zu Neue Halberg Guss stehen, seien Fortschritte 
bei der Lösung des Konflikts geboten."
https://www.igmetall-leipzig.de/aktuelles/meldung/sechste-tarifverhandlung-um-sozialtarifvertrag-neue-halberg-guss-endet-ohne-ergebnis-die-ig-metall/

Nennt uns ruhig verschwörungstheoretisch, aber bei so vielen sorgenden 
Verweisen auf die akute Bedrohung der deutschen Wirtschaft - wenn der 
Streik endlich wirkt und während die streikenden KollegInnen noch 
nicht mal als Verhandlungsmasse vorkommen, geschweigende als agierende 
und mitbestimmende Subjekte - klingt es leider so, als ob die IG 
Metall einen schnellen Kompromiß vorbereitete nach dem Motto "mehr war 
nicht drin, KollegInnen"... Daß selbst bei Abfindungen, mit denen sich 
die IG Metall längst abgefunden hat, mehr drin ist, beweisen die 
Summen, die die kämpferischen KollegInnen bei Opel Bochum erstritten 
haben - gegen die IG Metall. Ob nun vorbeugende Proteste geboten sind?

Siehe im Dossier zur Auseinandersetzung u.a. weitere kritischen Kommentare
http://www.labournet.de/?p=133953

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