Samstag, 18. Juni 2016
Kunstaktion trifft Politik: Not und Spiele - Das große Sterben hat begonnen
"Wir töten. Die Europäische Union verweigert Menschen in Not das
Recht, sich mit alltäglichen Verkehrsmitteln in Sicherheit zu bringen.
Die Fähre, die vom türkischen Festland auf Lesbos übersetzt, kostet
weniger als 10 Euro. Die Schlepper verlangen für dieselbe Route in
einem tödlichen Schlauchboot bis zu 2.000 Euro. Verantwortlich dafür
ist die Richtlinie 2001/51/EG. Der Sommer des Sterbens 2016 ist
bereits eröffnet. Hunderttausende Tote im Mittelmeer sind nur zu
verhindern, wenn sich Menschen in Not mit alltäglichen Flugzeugen,
Fähren und Bussen gefahrlos fortbewegen können. Das Zentrum für
Politische Schönheit schafft in dieser scheinbar ausweglosen Situation
Abhilfe. Über Crowdfunding wird die erste Maschine der
Flugbereitschaft der Deutschen Zivilgesellschaft finanziert. Die
Maschine wartet bereits auf einem Deutschen Flughafen auf ihre
historische Mission, die durch die Unterstützer der Kampagne
ermöglicht werden wird. Sie können sogar mitfliegen! …" Kampagnenseite
des Zentrums für Politische Schönheit inklusive Video, weitergehenden
Infos, Spendenmöglichkeit – und einer Email-/Faxaktion an den
Bundespräsidenten
https://www.flugbereitschaft.de/
Kern des Protests ist die EU-Richtlinie, nach der
"Beförderungsunternehmen, die Staatsangehörige dritter Länder ohne für
die Einreise erforderlichen Dokumente in das Hoheitsgebiet der
Mitgliedstaaten verbringen", erhebliche Geldbußen drohen. Wohl weil
der realexistierende Zynismus der europäischen Flüchtlingspolitik kaum
zu überbieten ist, lässt das Zentrum für politische Schönheit
gleichzeitig darüber abstimmen, welche 100 Flüchtlinge am Ende
mitfliegen dürfen - und sucht vier Freiwillige, die sich im Zentrum
Berlins von vier Tigern öffentlich fressen lassen, sollte die Landung
des Flugzeugs im Flughafen Tegel nicht erlaubt werden. Das Flugzeug
selbst soll in diesem Fall übrigens in den Vatikan ausweichen, die
Aktion ist für den 28. Juni 2016 angesetzt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen