Der
Bundesaußenminister läutet in dem lateinamerikanischen Land das
"Deutschland-Jahr" ein. Wirtschaftlich sind die Länder eng verbunden,
beim Thema Menschenrechte gibt es Reibungspunkte.
Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Mexiko das
"Deutschlandjahr" eröffnet. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes finden
unter dem Motto "Allianz für die Zukunft" in den kommenden zwölf Monaten
in Mexiko mehr als tausend Veranstaltungen zu den Themen Wissenschaft,
Kultur, Bildung, Innovation, Mobilität und Nachhaltigkeit statt.
Gleichzeitig wird im Zentrum von Mexiko-Stadt ein Deutscher Pavillon
eingeweiht.
Steinmeier
bezeichnete Mexiko als einen wichtigen Partner "bei der Gestaltung
globaler Zukunftsfragen". Ziel des "Deutschlandjahrs" sei es, die "engen
Beziehungen" zwischen den beiden Ländern zu zeigen, "Gemeinsamkeiten"
herauszuarbeiten und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Parallel
findet in Deutschland das "Mexikojahr" statt.
Beide
Länder sind auch wirtschaftlich eng verbunden. Deutschland ist Mexikos
fünftgrößter Handelspartner. Im vergangenen Jahr betrug das
Geschäftsvolumen rund 17,5 Milliarden US-Dollar.
Aufklärung über vermisste Studenten verlangt
Bei
einem Treffen mit seiner mexikanischen Kollegin Claudia Ruiz Massieu
(Artikelbild) forderte der deutsche Außenminister weitere Ermittlungen
über das Schicksal von zahlreichen verschleppten Studenten. "Die
Aufklärungsarbeiten müssen weitergehen", so Steinmeier. Im September
2014 waren 43 Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars im
Bundesstaat Guerrero von der örtlichen Polizei verschleppt und einer
kriminellen Organisation übergeben worden.
Den
Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden die jungen
Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Ermittler ziehen die
offizielle Version in Zweifel. Der genaue Tathergang ist noch immer
unklar. Deutschland habe sich intensiv bemüht, Mexiko bei der Aufklärung
zu helfen, erläuterte Steinmeier. Es gebe bereits eine
Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung der staatsanwaltschaftlichen
Ermittlungen und zum Aufspüren von Vermissten.
Ruiz
Massieu ergänzte, sie habe mit Steinmeier "über die Menschenrechtslage
in Mexiko gesprochen und über die Maßnahmen der mexikanischen Regierung
zur Stärkung des Rechtsstaats". Mexiko ist die letzte Station einer
Lateinamerika-Reise des deutschen Außenministers. Der SPD-Politiker
kehrt am Dienstagabend nach Berlin zurück.
wl/haz (dpa, afp)
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