Samstag, 18. Juni 2016

Steinmeier eröffnet "Deutschland- Jahr" in Mexiko

Der Bundesaußenminister läutet in dem lateinamerikanischen Land das "Deutschland-Jahr" ein. Wirtschaftlich sind die Länder eng verbunden, beim Thema Menschenrechte gibt es Reibungspunkte.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat bei seinem Besuch in Mexiko das "Deutschlandjahr" eröffnet. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes finden unter dem Motto "Allianz für die Zukunft" in den kommenden zwölf Monaten in Mexiko mehr als tausend Veranstaltungen zu den Themen Wissenschaft, Kultur, Bildung, Innovation, Mobilität und Nachhaltigkeit statt. Gleichzeitig wird im Zentrum von Mexiko-Stadt ein Deutscher Pavillon eingeweiht.

Steinmeier bezeichnete Mexiko als einen wichtigen Partner "bei der Gestaltung globaler Zukunftsfragen". Ziel des "Deutschlandjahrs" sei es, die "engen Beziehungen" zwischen den beiden Ländern zu zeigen, "Gemeinsamkeiten" herauszuarbeiten und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Parallel findet in Deutschland das "Mexikojahr" statt.

Beide Länder sind auch wirtschaftlich eng verbunden. Deutschland ist Mexikos fünftgrößter Handelspartner. Im vergangenen Jahr betrug das Geschäftsvolumen rund 17,5 Milliarden US-Dollar.

Aufklärung über vermisste Studenten verlangt

Bei einem Treffen mit seiner mexikanischen Kollegin Claudia Ruiz Massieu (Artikelbild) forderte der deutsche Außenminister weitere Ermittlungen über das Schicksal von zahlreichen verschleppten Studenten. "Die Aufklärungsarbeiten müssen weitergehen", so Steinmeier. Im September 2014 waren 43 Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars im Bundesstaat Guerrero von der örtlichen Polizei verschleppt und einer kriminellen Organisation übergeben worden.

Den Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Ermittler ziehen die offizielle Version in Zweifel. Der genaue Tathergang ist noch immer unklar. Deutschland habe sich intensiv bemüht, Mexiko bei der Aufklärung zu helfen, erläuterte Steinmeier. Es gebe bereits eine Kooperationsvereinbarung zur Unterstützung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und zum Aufspüren von Vermissten.

Ruiz Massieu ergänzte, sie habe mit Steinmeier "über die Menschenrechtslage in Mexiko gesprochen und über die Maßnahmen der mexikanischen Regierung zur Stärkung des Rechtsstaats". Mexiko ist die letzte Station einer Lateinamerika-Reise des deutschen Außenministers. Der SPD-Politiker kehrt am Dienstagabend nach Berlin zurück.

wl/haz (dpa, afp)


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