Samstag, 18. Juni 2016
[Studie] Grenzüberschreitende Solidarität unter ArbeiterInnen. Eine Bestandsaufnahme anhand von vier Fallstudien
"Vor einigen Jahren äußerten mehrere AutorInnen in der internationalen
Diskussion geradezu euphorisch die Erwartung, dass die Globalisierung
des Kapitals und die neuen Möglichkeiten der elektronischen
Kommunikation bald zur Hegemonie der Arbeiterklasse führen könnten.
Dafür übersahen sie großzügig die politischen Hindernisse, veränderte
technische und ökonomische Bedingungen wurden als hinreichend
angesehen. (...) Trotz einer fortschreitenden Internationalisierung
und Globalisierung bleiben erhebliche nationale Differenzen zwischen
Wirtschaftsräumen bestehen und selbst innerhalb nationaler
Wirtschaftsräume verstärken sich die sozialen Unterschiede zunehmend.
Die in dieser Publikation dargestellten vier Beispiele von
transnationaler Organisierung sind nicht im umfassenden Sinne
repräsentativ. (...) Die Auswahl repräsentiert nichtsdestotrotz
«typische» Modelle: Als solche sind die Organisierung innerhalb eines
Weltkonzerns (Bayer, Coca-Cola) und die Organisierung in Bezug auf das
Produkt (Textilien, Eisenbahn) anzusehen. Bei der konzernbezogenen
Organisierung wurde sowohl eine durch oppositionelle
Betriebsratslisten (Bayer) als auch eine über einen globalen
Gewerkschaftsverband (Coca-Cola) ausgewählt. Die Organisierung bei
H&M, Zara und Esprit geht über die Grenzen der traditionellen
Branchengewerkschaften hinaus (Textilindustrie und Einzelhandel),
orientiert sich aber an den Lieferketten der Konzerne, die die
Textilien verkaufen. Der Zusammenschluss von Bahngewerkschaften
orientiert sich dagegen an der Bereitstellung derselben Dienstleistung
in verschiedenen Ländern: Transport durch Schienenverkehr." Infos zur
Studie von Jörg Nowak vom Juni 2016 bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung
http://www.rosalux.de/publication/42406
und ebd. der Download der gesamten Studie (pdf)
http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/sonst_publikationen/Studien_10-2016_Solidarit%C3%A4t.pdf
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