Der Mordfall an der honduranischen Umweltaktivisten Berta Cáceres hat eine Aufsehen erregende Wendung genommen. Nach Angaben eines ehemaligen Soldaten, wurde die Umwelt- und Menschenrechtsaktivisten vom Militär getötet. Dies berichtete Rodrigo Cruz der britischen Tageszeitung "The Guardian" in einem Interview. Cáceres sowie zahlreiche andere Aktivisten hätten bereits Monate vor dem Mord an der 44-Jährigen auf einer Abschussliste gestanden, die an zwei Elite- Einheiten des Militärs weitergegeben wurden. Der eindeutige Befehl lautete diese Menschen zu töten.
Ein politisch motivierter Mord?
Cruz selber sei Mitglied einer diese Einheiten gewesen, die angeblich von den Vereinigten Staaten (USA) finanziert werden, und habe bei der Bekanntgabe dieser Auftragsmorde gemeinsam mit seinem Kommandanten desertiert. Zurzeit befindet er sich im Ausland. "Wenn ich in meine Heimat zurückkehre, werde ich getötet", sagte der 20-Jährige dem Guardian. Zehn seiner ehemaligen Kollegen würden derzeit vermisst und er geht davon aus, dass sie tot sind. Er sei sich zu 100 Prozent sicher, dass Cáceres vom Militär umgebracht wurde.
Der Mord an Berta Cáceres hatte sowohl in Honduras als auch international für große Bestürzung gesorgt. Cáceres ist eines der Gründungsmitglieder des Honduranischen Indigenenrats (COPINH) gewesen und setzte sich, unter anderem, gegen eine großes Staudamm-Projekt in ihrer Heimat ein. Bereits kurz nachdem sie am 03. März dieses Jahres in ihrem Haus erschossen wurde, gingen ihre Angehörigen von einem Auftragsmord aus. Kurze Zeit später gab es mehrere Festnahmen darunter war auch der Sicherheitschef der Baufirma Desa, die den Staudamm errichten soll. Cáceres selber hatte in einem Interview vor drei Jahren gesagt, dass sie auf einer Abschussliste des honduranischen Militärs stehe und dass es jederzeit passieren könnte, dass sie umgebracht wird. (aj)
Foto (Zuschnitt): Comisión Interamericana de Derechos Humanos,CC BY 2.0.
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