Donnerstag, 26. Mai 2016

KPL ruft zum gemeinsamen Widerstand gegen die geplante Schließung von Postbüros auf

Mit einem Protestpiquet vor dem Postbüro in Dippach begannen Aktivisten der KPL Anfang April 2016 eine Kampagne gegen die von Regierung und Postdirektion geplante Schließung von zunächst 35 Postbüros. Dagegen wollen sich die Kommunisten zusammen mit allen, die mit den Schließungen und der damit einhergehenden Verschlechterung der Postdienstleistungen nicht einverstanden sind, gemeinsam wehren, betonte KPL-Präsident Ali Ruckert in seiner Ansprache.
Die KPL sei der Ansicht, »daß dagegen Widerstand geleistet werden muß, und daß es notwendig ist, daß die Gewerkschaften und alle Schaffenden und Rentner gemeinsam und solidarisch für den Erhalt der Postbüros, des Universaldienstes und sicherer und ordentlich bezahlter Arbeitsplätze bei der Post kämpfen. « Wie auch die »Bréifdréieschgewerkschaft« lehne es die KPL ab, postalische Dienstleistungen in sogenannten Drink-Shops oder in Supermarktregalen anzubieten. »Diese Dienstleistungen gehörten in ein Postgebäude«, erklärte Ali Ruckert.
Die KPL machte zudem darauf aufmerksam, dass es nicht bei der Schließung von 35 Postbüros bleiben soll, sondern dass in einer zweiten Etappe viele weitere Postfilialen auf der Abschussliste stehen.
Vorerst schließen 35 Postbüros, aber es folgen Beles, Oberkorn, und viele weitere
Erst hatte die Postdirektion angekündigt, über einen längeren Zeitraum würden nach und nach 35 Postbüros geschlossen, dann hat sie sich dazu entschieden, die Gewerkschaften und die Öffentlichkeit zu überrumpeln und die Schließungen im Hauruck-Verfahren vorzunehmen, obwohl die Zusammenarbeit mit neuen Partnern noch in den Kinderschuhen steckt.
Ohnehin gehören postalische Dienstleistungen nicht in einen Drink-Shop oder in ein Regal einer Supermarktkette, sondern in ein Postgebäude. So sieht es zumindest der Präsident der »Bréifdréieschgewerkschaft«. Aber den Bürokraten in der Regierung und in der Postdirektion, die stets strammstehen, wenn die neoliberale EU-Kommission pfeift, geht es gar nicht um Dienstleistungen von guter Qualität, sondern um Maximalprofite. Daher werden Postbüros, in die seit Jahren vorsätzlich nicht mehr investiert wurde, geschlossen und Stellen von qualifizierten Beschäftigten gestrichen.
In Zukunft sollen Verkäuferinnen einer stacheligen, gewerkschaftsfeindlichen Handelskette, die ohnehin überlastet und unterbezahlt sind, nach einem kurzen Lehrgang im Eilverfahren auch noch Produkte und Dienstleistungen der Post verkaufen. So macht man richtig Profit!
Während das Briefträgerstatut zerschlagen und die Postbeschäftigten mit Privatstatut sich mit prekären Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen herumschlagen müssen, verordneten Regierung und Chamber dem Land ein neues Postgesetz, das einerseits die Post nicht mehr dazu verpflichtet, ein flächendeckendes Netz von Postbüros zu unterhalten, und das Zwangsversetzungen von Beschäftigten mit öffentlichem Statut erlaubt, andererseits aber ein Privatstatut für die Direktion einführt, das erstmals Traumgehälter für die Spitzenmanager möglich macht.
Viele Postkunden und Postangestellte wurden von dieser Entwicklung überrascht, aber nun, da bekannt ist, wohin die Reise gehen soll, werden sie sich hoffentlich Fragen stellen. Denn die Schließung von 35 Postbüros ist nur ein Anfang. Mit der Zustimmung der Regierung – und auch der sozialistischen Minister, die ihren Geburtsschein verloren haben – bastelt die Postdirektion an einem Plan, mehr als zwei Drittel aller Postbüros zu schließen.
Geschlossen werden sollen in einer zweiten Etappe, die selbstverständlich erst nach den Gemeindewahlen beginnen wird, die Postbüros in Beles, Oberkorn, Niederkorn, Rodange und in vielen weiteren Ortschaften oder Ortsteilen. Es muss befürchtet werden, dass es zu einer deutlichen Verschlechterung des Universaldienstes, zu Preiserhöhungen und Teilprivatisierungen kommen wird, es sei denn, die Post würde vollständig privatisiert, wie das bereits in Nachbarländern der Fall ist.
Die KPL ist der Ansicht, dass dagegen Widerstand geleistet werden muss, und dass es notwendig ist, dass die Gewerkschaften und alle Schaffenden und Rentner gemeinsam und solidarisch für den Erhalt der Postbüros, des Universaldienstes und sicherer und ordentlich bezahlter Arbeitsplätze kämpfen. Auf jeden Einzelnen kommt es an!

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