Montag, 19. März 2018

ausgestrahltNews | Innogy-Abwicklung stärkt Atomkonzerne

vor zwei Jahren startete die Konzerntochter Innogy für RWE in die „Zukunft“. Innogy war befreit von der damaligen Atommüll-Last RWEs  – das zog Anleger*innen an. Und: Innogy machte auf Erneuerbare Energien – das zog Verbraucher*innen an. Zumindest die, die sich von der Ökostrom-Politur des Engergie-Lieferanten täuschen ließen. Denn der vermeintlich nachhaltige Innogy-Strom besteht nur zu drei Prozent aus eigenen Solar- und Windkraftanlagen; den Hauptanteil im Energiemix belegt „grün eingefärbter“ Atom- und Kohlestrom – den wiederum produziert RWE.
Jetzt trennt sich RWE von Innogy und verbrüdert sich gleichzeitig mit Eon.
Als es 2016 um die Höhe der Ablösesumme ging, den die Atomkonzerne in den Atommüllfonds zahlen sollten, drohte RWE mit Insolvenz. Auf diese Weise sorgte der Konzern dafür, dass der Staat die Atomindustrie viel zu billig – zumal endgültig – aus der Verantwortung für die strahlenden Abfälle entließ. Und siehe da: Bereits ein Jahr später steht RWE plötzlich wieder gut im Saft. Der Konzern braucht nun auch Innogy nicht mehr als Hintertür aus der Atommüll-Kostenfalle  – das finanzielle Risiko trägt jetzt die Bevölkerung.
Gemeinsam mit Eon will RWE Innogy auflösen – die Konzerne teilen das Geschäft unter sich auf. RWE übernimmt die Stromproduktion beider Unternehmen und Eon erhält den Bereich Netze und Endkunden. Die Energieriesen beenden ihre Rivalität, um so ihre Machtposition zu sichern. Sie wollen verhindern, dass sich auf dem Strommarkt dezentrale Strukturen durchsetzen. Denn diese würden kleinere, echte Ökostrom-Produzenten begünstigen und somit die Energiewende vorantreiben. Doch ein schnelles Ende des Atom- und Kohle-Zeitalters liegt nicht im Interesse der Großkonzerne.
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Weitere aktuelle Informationen in diesem Newsletter:
1. Rückblick: Fukushima Jahrestag
2. Schacht Konrad dauert fünf Jahre länger
Herzliche Grüße
Angela Wolff
und das ganze .ausgestrahlt-Team

1. Rückblick: Fukushima-Jahrestag
Auch zum 7. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima haben deutschlandweit viele, viele Menschen der tragischen und vielfach ausweglosen Situation Betroffener in Japan gedacht. Gleichzeitig haben sie den sofortigen Atomausstieg in Deutschland gefordert. Allein auf der .ausgestrahlt Website haben Initiativen insgesamt knapp 100 Jahrestag-Termine angemeldet. Darunter Mahnwachen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Vorträge, BigBag-Aktionen und die überregionalen Demonstrationen in Berlin und Neckarwestheim. Ein positiver Effekt des Engagements: In unzähligen Lokalzeitungen wurden so die Gefahren der Atomkraft thematisiert.

2. Schacht Konrad dauert fünf Jahre länger
Der Hauptstadtflughafen ist nichts dagegen: Das Lager für schwach- und mittelradioaktiven Atommüll im alten Eisenerz-Bergwerk Schacht Konrad in Salzgitter sollte ursprünglich 1988 in Betrieb gehen. Dann wurde der Termin immer wieder verschoben, erst auf 1996, dann 2013, 2019 und 2022. Jetzt hat die neue „Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)“ angekündigt, dass es bis 2027 dauert. Diese Entwicklung lässt die Zweifel wachsen, dass die Standortsuche für ein geologisches Tiefenlager für den hochradioaktiven Müll bis 2031 abgeschlossen sein wird, wie es im Gesetz festgelegt wurde. Hier die .ausgestrahlt-Presseerklärung zu Schacht Konrad.

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