Mittwoch, 14. März 2018
Gegen Demonstrationsverbot, Feierverbot, Veröffentlichungsverbot, weitere Bilderverbote – gegen den bundesweiten Ausnahmezustand für alles Kurdische
„... Noch im Dezember 2017 schien alles wie immer. Das demokratische
Gesellschaftszentrum der Kurdinnen (Nav-Dem) hat die zentrale Newroz
Veranstaltung 2018 in Hannover als Versammlung angemeldet. Ein erstes
Kooperationsgespräch mit der Polizei fand statt, der Verlauf war
entspannt und einvernehmlich. Nur das Thema der skandalösen Verbote
bestimmter kurdischer Fahnen- und Symbolverbote wurde auf ein weiteres
Gespräch vertagt. Zwei Monate später war plötzlich alles anders: Die
Polizeidirektion Hannover kündigte ein Verbot des Newroz-Festes an,
das noch vor zwei Jahren problemlos in Hannover stattfinden konnte.
Selbst der Bürgermeister hielt damals ein Grußwort. Was hat sich von
Dezember bis heute verändert? Es gab mehrere Treffen zwischen
Noch-Außenminister Gabriel (SPD) und seinem türkischen Amtskollegen.
Waffenlieferungen wurden in Aussicht gestellt, die Türkei suchte
Rückendeckung für ihren geplanten Angriff auf die Region Afrin in
Nordsyrien. Dieser Angriffskrieg findet seit dem 20. Januar statt, von
Russland geduldet, von der NATO gerechtfertigt, von der
Bundesregierung nur halbherzig kritisiert. Auf allen Bildern von der
Front: Panzer und andere Waffen aus deutscher Produktion. Parallel die
Freilassung von Dennis Yücel - endlich nach einem Jahr politischer
Geiselhaft in der Türkei. Angeblich gab es keinen Deal und doch
verschärft sich seitdem die Repression gegen die kurdische
Freiheitsbewegung in Deutschland. Demonstrationen werden verboten,
Fahnen beschlagnahmt und wie jüngst beim Mesopotamien-Verlag in
Münster sogar LKW-Ladungen von kurdischen Büchern beschlagnahmt. Das
ist es, was sich verändert hat: Es ist die Kumpanei Deutschland mit
dem türkischen Angriffskrieg gegen Afrin und die Erfüllung des Deals
mit dem Dikatator Erdogan, den es angeblich nie gegeben hat...“ – aus
der Erklärung „Newroz ist unser Newroz - und Newroz lässt sich nicht
verbieten“ der Interventionistischen Linken, hier am 13. März 2018 bei
scharf links dokumentiert, worin es abschließend noch heißt:
„Inzwischen hat eine Gruppe der „Kulturschaffenden für den Frieden“ zu
einer weiteren Kundgebung aufgerufen. Der ehemalige Oberbürgermeister
von Hannover Herbert Schmalstieg will dort reden. Auch sie stehen
dafür, dass Newroz in Hannover stattfinden können muss und dass Newroz
auch ihr Newroz ist“.
http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=64485&cHash=ca11816629
Siehe den Aufruf nach Hannover am 17.3. und aktuelle Beiträge zu
weiteren Solidaritätsaktionen sowie zu polizeistaatlichen Maßnahmen
http://www.labournet.de/?p=129285
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