Montag, 19. März 2018

Der Mord an der Stadträtin Marielle Franco in Rio de Janeiro – die Spitze eines Eisberges reaktionärer Gewalt



Am Mittwochabend, 14. März 2018 wurden in der Innenstadt von Rio de 
Janeiro die Stadträtin der Partei Freiheit und Sozialismus (PSol) 
Marielle Franco und ihr (Uber) Fahrer Anderson Gomes erschossen, aus 
einem daneben fahrenden Auto heraus, eine Mitarbeiterin ihres Stabes 
überlebte. Marielle Franco, in der Favela Maré in Rio geboren und 
aufgewachsen, war eine von mehreren jüngeren afrobrasilianischen 
Frauen aus Armutsvierteln, die in verschiedenen brasilianischen 
Großstädten bei der letzten Kommunalwahl erfolgreich für die PSol 
kandidierten – in ihrem Fall mit fast 50.000 Stimmen, die fünftmeisten 
Stimmen  der 51 gewählten Abgeordneten (in Brasilien sind Stadträte 
Abgeordnete eines Parlaments). Sie kam von einer Versammlung, auf der 
der Ausnahmezustand mit dem Einsatz der Armee in Rios Armenvierteln 
kritisiert wurde – für dessen menschenrechtliche Beobachtung sie vom 
Stadtrat beauftragt worden war. Der bisher ungeklärte Mord geschah zur 
selben Zeit, da die Mörder eines Umweltaktivisten in Barcarena im 
Norden Brasiliens wenige Tagte zuvor weiterhin frei sind. Paulo Sérgio 
Almeida Nascimento hatte auf die – inzwischen zum Medienthema 
gewordenen  – Wasserverschmutzung durch die größte Aluminium-Schmelze 
der Welt des  norwegische Hydro-Unternehmens in seiner Stadt 
hingewiesen.Seine Forderung nach Polizeischutz, nachdem er 
Todesdrohungen erhalten hatte, war abgelehnt worden. Derweil melden 
sich immer mehr Generäle ungebeten zu Wort, die Mord und Totschlag von 
1964 und 2018 rechtfertigen… Zum Mord an Marielle Franco und den 
Protesten dagegen, sowie zu einigen Hintergründen und dem vorherigen 
Mord in Nordbrasilien unsere aktuelle Materialsammlung „Der Mord an 
Marielle Franco – Spitze des Eisbergs der reaktionären Offensive in 
Brasilien“ vom 16. März 2018
http://www.labournet.de/?p=129363

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