Montag, 26. März 2018
AfD & Co: Nach den Köpfen nun auch in Betriebe und Betriebsräte?!
a) Erfreuliche Korrektur zu Siemens in Görlitz
"... Im Internet verbreiten die Rechtspopulisten falsche
Erfolgsmeldungen, denen die Presse oft auf den Leim geht. Sie
behaupteten etwa, mit ihrer Liste zwei Sitze bei der Betriebsratswahl
bei Siemens in Görlitz geholt zu haben. In Wahrheit gab es dort gar
keine rechtspopulistische Liste. Sämtliche Mandate gingen an die IG
Metall...." So die IG Metall-Meldung vom 21.03.2018 "IG Metall liegt
bei den Betriebsratswahlen voll auf Kurs"
https://www.igmetall.de/betriebsratswahlen-2018-27186.htm
Darin auch: "... Insbesondere Rechtspopulisten wie "Zentrum Automobil"
waren mit dem Ziel angetreten, die IG Metall anzugreifen. Damit haben
sie hohe Aufmerksamkeit in den Medien erreicht - aber keine
nennenswerten Erfolge in den Betrieben. Bis Redaktionsschluss konnten
sie nur 19 Mandate [der über 78 000 Betriebsratsmandate] erringen -
jedoch nicht zu Lasten der IG Metall, sondern vor allem der anderen
Listen, etwa der sogenannten Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM)..."
Einprozent meldet (mit Datum 16. März 2018) immer noch: "... Bei
Siemens in Görlitz wurden zwei, bei BMW in Leipzig sogar auf Anhieb
vier alternative Betriebsräte gewählt. Außerdem haben gewählte
Betriebsräte eines anderen namhaften Unternehmens ihr Überlaufen zum
Zentrum verkündet. Mehr dazu in den nächsten Tagen!..."
b) Neu (für uns) ist auch das traurige Ergebnis bei Porsche Leipzig:
Lt. Zentrum 2 BR-Sitze
c) "Dienstleistungsgewerkschaft Luft Verkehr Sicherheit" am Flughafen Hamburg
"... Der rechte Arbeitnehmerflügel der AfD bedient sich nicht nur
rhetorisch aus dem Fundus der Linken. Mit Forderungen wie einer
Deckelung der Leih- und Zeitarbeit auf maximal 15 Prozent des
Arbeitsvolumens eines Betriebes übertrumpft er angestammte
Gewerkschaften wie die IG Metall. Und das fällt in manchen Betrieben
offenbar auf fruchtbaren Boden: Am Hamburger Flughafen hat sich kurz
vor den Betriebsratswahlen die "Dienstleistungsgewerkschaft Luft
Verkehr Sicherheit" gegründet. Mitbegründer ist Robert Buck,
Security-Mitarbeiter und AfD-Mitglied. Früher war er Mitglied bei
ver.di. Doch von den traditionellen Arbeitnehmer-Organisationen fühlt
er sich nicht mehr vertreten. Beispiel Mindestlohn: Buck sagt, die
Gewerkschaften und die SPD würden den Mindestlohn als riesengroßen
Fortschritt feiern. "Wenn man sich das aber mal in der Realität
anguckt, dann kann von einem Mindestlohn niemand eine Familie ernähren
und eine zuschussfreie Rente kann er auch nicht erwirtschaften." Im
Grunde, meint Buck, "müssten sich die Gewerkschaften schämen, dass sie
diesen Mindestlohn durchgesetzt haben." Wenn man von dem Mindestlohn
leben wolle, müsse dieser oberhalb von 14,50 Euro liegen, so Buck.
(...) Katja Karger, Vorsitzende des DGB in Hamburg, ärgert sich über
die vollmundigen Parolen der neuen Konkurrenz bei den
Betriebsratswahlen: "Natürlich können wir sagen, 12 Euro, 15 Euro oder
20 Euro wären total super. Aber wenn dahinter nicht irgendeine Idee
steht, wie man da hinkommen kann, ist das total inhaltsleer, weil es
undurchführbar ist.“ Der Arbeitsrechtler Rolf Geffken meint, die
Gewerkschaften hätten sich seit den Regierungsjahren von Gerhard
Schröder und dessen Hartz-4-Reformen so massiv und nachhaltig
verbiegen lassen, dass es den Rechten heute ein Leichtes sei, sich
deren frühere Inhalte anzueignen. Geffken nennt als Beispiele die
Leiharbeit und die Werkverträge..." Text und Audio der NDR
Info-Sendung vom 21.03.2018 von Susanne Tappe und Rainer Link :
Rechtspopulisten wollen Betriebsräte erobern
https://www.ndr.de/nachrichten/Rechtspopulisten-wollen-Betriebsraete-erobern,gewerkschaften132.html
Den Kommentaren zum Beitrag - abgesehen von rechter Hetzte - ist sehr
gut zu entnehmen, wie den DGB-Gewerkschaften ihre früheren Fehlre um
die Ohren gehauen werden. Daher erinnern wir an unsere Feststellung im
Zusammenhang mit dem Rat zu BR-Wahl - "Wählt keine Stellvertreter…" -
dass es eine Ohrfeige für alle freigestellten Betriebsräte ist, wen
rechte Kandidaten erfolgreich sind, nur weil sie sich in der Halle
blicken lassen...
Siehe - neben Hintergründen - weitere Infos zur rechten Gewerkschaft
am Flughafen Hamburg im Dossier
http://www.labournet.de/?p=125057
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