Donnerstag, 20. August 2015
Köln, 8.8.2015 (Korrespondenz): Bundesweite Demonstration „NO PASARAN – NEIN ZUM KRIEG!"
Gegen den ganz offenen Krieg des türkischen Erdogan-Regimes und des faschistischen ISIS gegen das kurdische Volk protestierten am 8.8.15 zahlreiche kurdische und auch einige deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger mit einer eindrucksvollen Kundgebung am Ebertplatz und einer Demonstration durch die Innenstadt. Die Polizei spricht von 6.000 Teilnehmern – und deren Zahlen sind erfahrungsgemäß selten zu hoch angesetzt...
Unterstützt wurden die Kurden von zahlreichen Menschen verschiedener türkischer Organisationen – aus Solidarität und natürlich auch, weil das Erdogan-Regime in der Türkei auch gegen andere nationale Minderheiten gewaltsam vorgeht, auch gegen Menschen anderer religiöser und politischer Auffassungen.
Ich habe in den vergangenen Jahren in Köln, Düsseldorf, Dortmund Proteste gegen die Regierung in der Türkei miterlebt – sie waren ebenfalls sehr eindrucksvoll, doch blieben die von der Unterdrückung und Verfolgung Betroffenen weitgehend allein, nur wenige Deutschstämmige unterstützten sie. Das war diesmal erfreulicherweise anders. Es waren zahlreiche deutsche Organisationen gekommen, die man bei solchen Anlässen erwartet: MLPD, Arbeit-Zukunft, DKP/SDAJ, SAV, Kommun. Aufbau, Solidaritätsgruppen, Antifa-Gruppen aus verschiedenen Städten, Frauengruppen, FAU – ich habe sicherlich nicht alle gesehen. Auf meine Frage antworteten auch viele, dass sie nicht organisiert seien, sondern aus der Zeitung von der Demonstration erfahren hätten. Das freute mich natürlich, denn von Organisierten erwartet man ja ihre Teilnahme. Kommentar einer Demonstrantin: „Gut wäre es natürlich, unorganisiert herzukommen und organisiert wegzugehen!" Dem kann ich nur zustimmen...
Eine Partei vermisst Ihr vielleicht in der Aufzählung, die habe ich aber nicht vergessen:
Ihr kriegt ja in der offiziellen Medienberichterstattung mit, dass alle im Bundestag vertretenen Parteien sich in Worten (!) gegen den Krieg des NATO-Partners Türkei gegen die PKK aussprechen. Da sollte man eigentlich erwarten, dass sie das auch bei dieser Kundgebung und Demonstration öffentlich tun. Doch von diesen Parteien war nur die Links-Partei gekommen...
Irgendwo habe ich mal gehört oder gelesen: „den Worten müssen auch Taten folgen...„ Oder: „An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen!" Na, dann streichelt mal schön weiter Euren Kumpanen Erdogan, Ihr übrigen „Volksvertreter"!
Während der Demonstration wurden zahlreiche Parolen auf Deutsch gerufen, ich greife nur einige heraus: „Weg mit dem PKK-Verbot!" – „Freiheit für Apo!" ( = Öcalan, inhaftierter Vorsitzender der PKK) – „PKK ist das Volk – und das Volk sind wir!"
Die Demonstrationsroute führte unter anderem an der Domplatte vorbei. Sie ist wegen des Doms natürlich eine Touristenattraktion; die gesamte Abgrenzung der Platte zur Demonstrationsroute war voller Menschen – sehr viele von ihnen klatschten den Demonstranten zu oder erhoben ihre Hand zum V-Zeichen für Victory = Sieg.
(M aus Recklinghausen)
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