Sonntag, 16. August 2015
Es herrscht Krieg in der Türkei und Kurdistan
Es herrscht Krieg in der Türkei und Kurdistan. Nach dem staatlich gewollten Massaker an über 30 linken Jugendlichen durch eine ISIS-Zelle in Suruc eskaliert die Situation zusehends.
Unter dem Vorwand eines allgemeinen "Kriegs gegen den Terror" (gegen ISIS und PKK) schlägt das reaktionäre Erdogan-Regime nun mit voller Wucht gegen demokratische und sozialistische Revolutionäre, Kommunisten und die kurdische Nationalbewegung los. Es gab bisher bereits über 2000 Verhaftungen, weniger als 100 davon sind angebliche ISIS-Sympathisanten. Die absolute Mehrzahl der Verhafteten sind Aktivisten der Arbeiter-, Jugend- und Volksbewegungen der Türkei und Nordkurdistans.
Es kam während der Razzien mitten in Istanbul zu Hinrichtungen durch die Polizei. In den kurdischen Gebieten werden unbewaffnete Jugendliche bei Kontrollen und gefakten Gefechten exekutiert. Bei der Bombadierung des Kandil-Gebirges im Irak, dem Hauptstützpunkt und Rückzugsgebiet der PKK, wurden angeblich bereits 400 Zivilisten und Kämpfer ermordet.
Die Revolutionäre und die organisierte Jugend in den Städten wehren sich mit Straßenschlachten und teilweise bewaffneten Aktionen in den Arbeitervierteln gegen den Terror des Staates. Es gab Angriffe auf Polizeireviere, die US-Botschaft und andere Horte der Unterdrückung, Symbole des Imperialismus und seiner Lakaien. Auf dem Land, in den kurdischen Gebieten, gibt es begrenzte Guerilla-Aktionen gegen die sich im Krieg gegen das Volk befindenden Besatzungstruppen aus Militär und Polizei. Die TIKKO (Arbeiter- und Bauern-Befreiungsarmee der maoistischen TKP/ML) führt gemeinsam mit kurdischen Milizen Straßenkontrollen bei Dersim (Tunceli) durch und attackierte das dortige militarisierte Polizeirevier mehrere Male mit schweren Waffen. Es wurde ein Hubschrauber abgeschossen, es gibt einige Vergeltungsaktionen und taktische Hinterhalte durch die PKK.
Ein weiteres Mal muss das kurdische Volk schmerzlich erfahren, dass nicht "Friedenverhandlungen" mit seinem Unterdrücker und keine Unterwürfigkeit unter die einen oder anderen Imperialisten, sondern nur der revolutionäre Kampf, der Volkskrieg ihnen die nationale und soziale Befreiung bringen kann.
Die revolutionäre und kämpferische Jugend und die Massen in der Türkei und Nordkurdistan bluten. Aber sie wehren sich auch und kämpfen, sie leisten Widerstand und fordern Rechenschaft. Wir fühlen uns mit ihnen in tiefer internationalistischer Solidarität verbunden und verurteilen das reaktionäre, völkermörderische Regime so wie die ganzen bluttriefenden Aggressionen, die der Imperialismus in der Region entfacht!
Wir schließen mit einem Zitat aus der maoistischen Zeitschrift Halkin Günlüğü:
"Die Ereignisse aus Suruc [und erst Recht die folgenden! Anm. Jugendwiderstand] haben uns gezeigt, dass die scheinheiligen Phrasen von „Frieden“ keinen wert hatten und haben werden. Das einzige das unserer Bevölkerung und allen Unterdrückten zugerufen werden sollte ist: Organisiert euch, schließt euch dem revolutionärem Kampf und dem bewaffneten Widerstand gegen die Unterdrückung an!"
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