Mittwoch, 26. August 2015

Datenschutzbeauftragte in Mexiko fordert freie Information im Fall Iguala

Von Leticia Hillenbrand [1] amerika21 Angehörige der verschwundenen Lehramtsstudenten verlangen nach wie vor seriöse Ermittlungen Quelle: somoselmedio.org[2] Mexiko-Stadt. Im Fall Dutzender verschwundener Lehramtsstudenten aus dem südmexikanischen Ayotzinapa hat die Bevollmächtigte des mexikanischen Nationalen Instituts für Transparenz und Datenschutz (INAI), María Patricia Kurczyn Villalobos, von der mexikanischen Bundespolizei gefordert[3], Informationen und Dokumente zugänglich zu machen. Die Bundespolizei lehnt dies bislang ab. Sie betrachtet diese Informationen – darunter technische Gutachten, Informationskarteikarten und Aufträge für wissenschaftliche Dienste – als vertraulich: "Die Bekanntgabe könnte sowohl die Ermittlungen als auch die Mitglieder der Bundespolizei im Gefahr bringen", heißt es. Nach Ansicht der Datenschutzbeauftragten muss bei einer so gravierenden Menschenrechtsverletzung wie dem Verschwindenlassen der 43 Lehramtsstudenten, das Recht der Zivilbevölkerung auf Information jedoch überdacht werden. Mit der Veröffentlichung der beantragten Informationen könne festgestellt werden, ob die Behörden rechtmäßig gehandelt haben. Indes verlangen die Eltern der verschwundenen jungen Männer nach wie vor seriöse Ermittlungen. Das Militär soll befragt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. In Nachrichten in sozialen Netzwerken bedauerten sie den Mord an Miguel Ángel Jiménez Blanco, den sie persönlich nicht kannten. Der Aktivist war am 8. August in einem Taxi auf der Autobahn zwischen Mexiko-Stadt und Acapulco mit einer Schussverletzung am Kopf tot aufgefunden [4]worden. Jiménez Blanco war einer der Initiatoren des Suchkomitees "Los otros desaparecidos de Iguala" (Die anderen Verschwundenen von Iguala). Nach dem Verschwindenlassen der Lehramtsstudenten im September 2014 prangerten mehr als 300 Familien der Region den Verlust ihrer Angehörigen an. Mit Unterstützung von Jiménez Blanco haben sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach ihnen gemacht. Bis heute haben sie 60 illegale Massengräber mit 129 menschlichen Überresten entdeckt. Jiménez Blanco gründete 2013 die Bürgerwehr in Xaltianguis, eine in der Nähe des touristischen Badeorts Acapulco gelegene indigene Gemeinde, um sie vor der organisierten Kriminalität zu schützen. Er war auch Mitglied des Bündnisses von Dörfern und Organisationen des Bundesstaates Guerrero (Upoeg). Die Organisation hat sich mit den 43 Eltern solidarisiert und sich bei der Suche der jungen Männer beteiligt. Laut dem Wochenmagazin Proceso wollen die Eltern der verschwundenen Lehramtsstudenten vom 26. August bis 27. September in den Hungerstreik[5] treten. Dies ist eine von mehreren geplanten Protestaktionen in der nächsten Zeit. [6] Links: [1] https://amerika21.de/autor/leticia-hillenbrand [2] http://www.somoselmedio.org/content/viii-accion-global-por-ayotziana-cdmx [3] http://www.economiahoy.mx/nacional-eAm-mx/noticias/6949876/08/15/Transparencia-ordena-a-Policia-Federal-destrabar-informes-relacionados-a-Ayotzinapa.html#.Kku8yI9cfvGO9EX%22 [4] http://www.bbc.com/mundo/noticias/2015/08/150809_mexico_activista_muerto_guerrero_bd [5] http://www.proceso.com.mx/412582/2015/08/10/padres-de-normalistas-de-ayotzinapa-iniciaran-huelga-de-hambre [6] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2015%2F08%2F126905%2Finai-fordert-information&title=Datenschutzbeauftragte%20in%20Mexiko%20fordert%20freie%20Information%20im%20Fall%20Iguala&description=Mexiko-Stadt.&language=de_DE&category=text -------------------------------------------------------------------------------- Veröffentlicht auf amerika21 (https://amerika21.de) Quellen-URL: https://amerika21.de/2015/08/126905/inai-fordert-information -----Integrierter Anhang folgt----- _______________________________________________ Chiapas98 Mailingliste JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider Chiapas98@listi.jpberlin.de https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98

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