Samstag, 28. Oktober 2017

Zentralisierung und Konzentration in der deutschen Krankenhauswirtschaft 1972 – 2001



"... Ein Grund für diese Verschwommenheit, Unübersichtlichkeit und  
erst im Augenblick der Unabänderlichkeit der Transformation der  
Krankenhausversorgung aus einem Kernelement der Daseinsvorsorge in ein  
Feld für Kapitalanlage und Spardekrete lag in der noch starken  
Stellung der Bundesländer in der Krankenhausversorgung. Sie verzögerte  
bisher eine raschere Realisierung der von Bundesregierungen,  
Kassenverbänden und Marktideologen angestrebten
Konzeption der Krankenhausversorgung als Gewinnbringer,  
Neben-Lohnkostendämpfer und Steuer(spar)quelle (...) Hinter dieser  
Speerspitze für eine noch brutalere Zentralisierung der  
Krankenhausversorgung ist mit dem Krankenhausstrukturgesetz von 2016  
der planungsbürokratische Tross wieder ein
Stück in die Regionen vorgerückt und hat als Instrument zum Ausschluss  
von Krankenhäusern von der Behandlung bestimmter Erkrankungsfälle das  
Qualitätskriterium „Mindestmenge“ in den Vordergrund gerückt.  
Angesichts der gleichzeitig verschlechterten Finanzierungsbedingungen  
für die Krankenhäuser bezeichnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft  
die so genannte „Qualitätsorientierte Krankenhausplanung“ als ein  
Konzept nach der Formel „Mehr Qualität durch weniger Geld und  
Personal“ (Thomas Reumann). Auch hier wird die Lösung in verschärfter  
Privatisierung, Konzentration und Zentralisierung liegen... Aus dem  
Vorwort der Studie von Albrecht Goeschel, Markus Steinmetz, Michael  
Teumer (Hrsg.) von 2017 (pdf) bei der Akademie und Institut für  
Sozialforschung Verona in der Reihe Gesamtwirtschaft, Raumordnung und  
Sozialsicherung, dokumentiert beim Büro gegen Altersdiskriminierung
http://altersdiskriminierung.de/download/Zentralisierung-Krankenhauswirtschaft.pdf

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