Samstag, 28. Oktober 2017

Online-Zeitschrift "IMI-List" Nummer 0499


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 .......... 20. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Jürgen Wagner / Christoph Marischka
Abo (kostenlos).. https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/imi-list
Archiv: ....... http://www.imi-online.de/mailingliste.php3
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Liebe Freundinnen und Freunde,

in dieser IMI-List findet sich

1.) die neue Ausgabe des IMI-Magazins Ausdruck;

2.) eine IMI-Analyse zur Militarisierung des Naturschutzes.


Doch zuvor nochmal der Hinweis auf den diesjährigen IMI-Kongress „Krieg 
im Informationsraum“. Er wird am 18. Und 19. November in Tübingen 
stattfinden (Auftaktveranstaltung schon am Freitag).

Alles Infos zum Kongress finden sich  hier:

http://www.imi-online.de/2017/09/20/krieg-im-informationsraum-2/

Bein nachfragen gerne ans IMI-Büro wenden: 07071-49154 / imi@imi-online.de


1.) AUSDRUCK – Das IMI-Magazin (Oktober 2017)

Mit der soeben erschienenen Oktober-Ausgabe des AUSDRUCK stellen wir 
auch eine Reihe neuer Texte online. Noch einmal aktualisiert wurde zum 
Beispiel der Text zur KSK-Suche nach einem neuen Absprunggelände. Die 
hierfür „auserkorene“ Gemeinde Haiterbach hat sich nämlich nun in einem 
Bürgerentscheid gegen das Vorhaben ausgesprochen, womit die Sache erst 
einmal auf Eis ist!

Weitere neue Texte, auf die wir noch nicht in einer vorigen Mail 
aufmerksam gemacht haben, beschäftigen sich u.a. mit dem Ausbau 
Spangdahlems, der Migrationsbekämpfung im Niger oder der Rolle der Firma 
MAN beim Bau der französischen Atomraketen (hier allerdings erst in 
einem ersten Teil, der nächste dann in der Dezember-Ausgabe). Die neue 
Analyse zur Militarisierung des Naturschutzes findet sich am Ende dieser 
IMI-List.

AUSDRUCK (Oktober 2017):

Die gesamte Ausgabe findet sich wie immer gratis auf der IMI-Seite: 
http://www.imi-online.de/download/AusdruckOktober2017-web.pdf

IMI-Mitglieder erhalten den Ausdruck auch in Print (und unterstützen 
unsere Arbeit): http://www.imi-online.de/mitglied-werden/


INHALTSVERZEICHNIS

DEUTSCHLAND UND DIE BUNDESWEHR
-- Scheinbeteiligung oder „Politik des Gehörtwerdens“? Das KSK und die
Suche nach einem neuen Absprunggelände    (Alexander Kleiß)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-AK-KSK.pdf

-- Hardheim: NATO-Hauptquartier zur Koordinierung multinationaler 
(Alexander Kleiß)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-AK-KSK-b.pdf

-- US-Airbase Spangdahlem: 300 Mio € für den Umbau gegen Russland 
(Markus Pflüger)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-MP-Spangdahlem.pdf

-- Die Ministerin im Wahlkampf. Die „Sommerreise“ und die ungeklärten 
Vorfälle bei der Bundeswehr    (Bernhard Klaus)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-BK-BW-Skandale.pdf

-- Braune Nostalgie beim KSK – keine Überraschung! (Alexander Kleiß)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-AK-KSK-c.pdf

-- MAN Augsburg baut die französischen Atomraketen (Teil I) (Peter 
Feininger)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-PF-MAN.pdf

WEITERE ARTIKEL
-- Vergrenzungsprozesse in Niger. Militarisierung und Neokolonialisierung
entlang vorverlagerter EU-Außengrenzen (Jacqueline Andres)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-JA-Niger.pdf

-- Trumps Syrien-Bilanz: Mehr Krieg – Mehr Opfer – Mehr Waffen (Jürgen 
Wagner)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-JW-Syrien.pdf

-- Die neue Ehe: Terrorbekämpfung und Naturschutz (Peter Clausing)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-PCL-Naturschutz.pdf

-- Afghanistan: Am Scheideweg der US-Kriegspolitik (Jürgen Wagner)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-JW-Afghanistan.pdf

-- Opération Sentinelle: Wie Frankreichs Anti-Terror-Krieg nach Hause 
kommt    (Sven Wachowiak)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-SW-Sentinelle.pdf

-- Hybride Bedrohungen: Analysekategorie oder Steigbügelhalter der 
Militarisierung? (Christopher Schwitanski)
http://www.imi-online.de/download/Ausdruck-5-17-PC-Hybrid.pdf



2.) IMI-Analyse: Militarisierung des Naturschutzes


IMI-Analyse 2017/40 - in: AUSDRUCK (Oktober 2017)
Die neue Ehe: Terrorbekämpfung und Naturschutz
http://www.imi-online.de/2017/10/06/die-neue-ehe-terrorbekaempfung-und-naturschutz/ 

http://www.imi-online.de/download/IMI-Analyse2017-40-Naturschutz.pdf
Peter Clausing (6. Oktober 2017)


Neuerdings werden in Asien und Afrika lokale Bevölkerungsgruppen aus 
Naturschutzgebieten unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung 
vertrieben. Separat betrachtet ist beides nichts Neues, weder die 
Militarisierung des öffentlichen Lebens samt Beschneidung von 
Menschenrechten im Namen der Terrorismusbekämpfung noch die Vertreibung 
lokaler, indigener Bevölkerungsgruppen im Namen des Naturschutzes. Doch 
die Kombination aus beidem ist ein neues Phänomen, das laut Recherchen 
der britischen Politikwissenschaftlerin Rosaleen Duffy und ihrer 
Mitarbeiterinnen wenig beachtet wird, aber häufig vorkommt.  Schon 2001 
warnte Duffy, dass die Einrichtung so genannter „Peace Parks“ - 
grenzübergreifende Naturschutzgebiete im globalen Süden - genau das 
Gegenteil von dem bewirken könnten, was dieser Name suggeriert: nämlich 
den Versuch, die „Wildnis“ zu kontrollieren, indem 
Naturschutzorganisationen Polizeifunktionen übernehmen.

KRIEG DURCH NATURSCHUTZ

Die Kombination von Terrorismusbekämpfung und Naturschutz ist laut 
Duffy  die dritte Phase einer Entwicklung, die Ende des 19. Jahrhunderts 
ihren Anfang nahm. Die erste Phase mit dem Label „Festungsnaturschutz“ 
(Fortress Conservation) reicht zurück bis zur Gründung des Yellowstone 
Nationalparks im Jahr 1872. Sowohl dessen Gründung als auch die Gründung 
zahlreicher Nationalparks und Biosphärenreservate in den Ländern des 
Südens war mit der Zwangsumsiedlung oder gar nackten Vertreibung der 
ortsansässigen Bevölkerung verbunden. Phase zwei bestand laut Duffy in 
einem „Krieg für Naturschutz“. (War for Conservation). Gemeint sind 
damit die zum Teil gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den 
Nationalpark-Rangers und den an den Grenzen der Schutzgebiete siedelnden 
Menschen, wenn diese in die Schutzgebiete eindringen, um auf ihre 
angestammten natürlichen Ressourcen (Heilpflanzen, Früchte, Brennholz 
usw.) zurück zu greifen. Die neue, dritte Phase lässt sich ziemlich 
genau terminieren: Sie existiert seit 2012 und wird von Duffy mit dem 
etwas abstrakten Begriff „Krieg durch Naturschutz“ (War by Conservation) 
bedacht.

Was sie damit meint, ist jedoch sehr konkret. Es geht ihr um die 
Verquickung von Naturschutz und Terrorismusbekämpfung. Diese Verquickung 
begann 2012, sowohl im öffentlichen Diskurs (vornehmlich im 
angloamerikanischen Sprachraum) als auch im alltäglichen Handeln. 
Auslöser war die schlecht belegte Behauptung, die al-Shabaab Milizen in 
Somalia würden sich mit Hilfe von Elfenbeinschmuggel finanzieren. Der 
Begriff des „weißen Goldes des Dschihad“ machte die Runde und wurde von 
einflussreichen Medien bereitwillig aufgegriffen. Da störte es nicht, 
dass die  Beweislage extrem dünn war. Die US-amerikanische Elephant 
Action League veröffentlichte im besagten Jahr einen Bericht, der auf 
den Aussagen eines einzigen „Insiders“ beruhte, welcher angab, dass es 
einige Händler gäbe, die gelegentlich mit Elfenbein handelten, das 
manchmal von den al-Shabaab Milizen käme. „Experten“ errechneten daraus 
für die Milizen ein jährliches Handelsvolumen von 30,6 Tonnen Elfenbein, 
was ungefähr 3.600 Elefanten entspräche – eine Schätzung, die von 
Interpol und dem UN-Umweltprogramm UNEP 2014 stark in Zweifel gezogen 
wurde, weil ihrer Einschätzung nach der Handel mit Holzkohle und 
unterschiedliche Formen von Kriegssteuern nach wie vor die 
Hauptfinanzierungsquellen der al-Shabaab Milizen waren.

War by Conservation wird in der öffentlichen Diskussion als 
„Win-Win-Situation“ dargestellt. Gleichzeitig den Terrorismus und die 
massenhafte Tötung von Nashörnern und Elefanten bekämpfen – wer könnte 
das ablehnen? Während angesichts von Terrorangriffen Teile der 
Bevölkerung zunehmend bereit sind, die Beschneidung demokratischer 
Grundrechte zu akzeptieren, erreicht man so auch noch jenen Teil der 
Öffentlichkeit, dem vor allem das Leben bedrohter Arten am Herzen liegt. 
Der Plot vom „weißen Gold des Dschihad“  kam den unterschiedlichsten 
Akteuren zupass. Für Naturschutz-NGOs tat sich eine neue, sprudelnde 
Finanzierungsquelle auf, Regierungen konnten im Rahmen ihres 
Sicherheitsdiskurses eine attraktive, öffentlichkeitswirksame 
Konstellation anbieten und für private Sicherheitsdienste eröffnete sich 
ein neues Geschäftsfeld.

ENTSTELLTE WAHRHEITEN

Die nahezu frei erfundene Geschichte des illegalen Elfenbeinhandels als 
Finanzierungsquelle für die al-Shabaab Milizen schuf einen sorgfältig 
konstruierten Präzedenzfall, der inzwischen in Kenia, Südafrika, 
Tansania, Mali, Gabun und der Zentralafrikanischen Republik nachgeahmt 
wird. Das dschihadistische weiße Gold wurde Schritt für Schritt ins 
öffentliche Bewusstsein eingebrannt. Der oben erwähnte, fragwürdige 
Bericht der Elephant Action League aus dem Jahr 2012 kursierte zunächst 
nur in ausgewählten politischen Zirkeln. Erst nach dem Terrorangriff auf 
Nairobis Westgate Mall im September 2013 erfuhr er plötzlich eine 
gehörige Portion medialer Beachtung, unter anderem im britischen 
Independent und in der New York Times. Auf diese Medienberichte wiederum 
nahmen mehrere wissenschaftliche Publikationen Bezug, die dann 
ihrerseits von Anderen zitiert wurden – der „wissenschaftliche“ Beweis 
für das „weiße Gold des Dschihad“ war perfekt. So schaffte es der 
illegale Trophäenhandel in seiner Bewertung in die Top 5-Liste globaler 
Verbrechen, mit einem  finanziellen Volumen von angeblich acht bis zehn 
Milliarden Dollar pro Jahr.

Schon in einem Aphorismus von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) 
hieß es, dass das Gefährliche nicht die dicken Lügen seien, sondern 
Wahrheiten, mäßig entstellt. Tatsächlich stieg in den letzten 10-15 
Jahren der illegale Handel mit Elfenbein und Nashorn-Hörnern drastisch 
an, und, ja, es gab eine Zunahme von terroristischen Anschlägen. Aber 
Parallelität der Ereignisse bedeutet noch keinen kausalen Zusammenhang. 
Der wurde erst „diskursiv“ geschaffen und ist, wenn man der Analyse von 
Rosaleen Duffy folgt, eingebettet in ein neo-malthusianisches 
Theoriegebäude von Ressourcenverknappung, Instabilität und Konflikten. 
In diesem Kontext erlangte der Handel mit Elfenbein und Körperteilen von 
Nashörnern den Status einer Bedrohung der globalen Sicherheit. Die 
Kehrseite der Medaille dieser neuen Form des Natur- und Artenschutzes 
ist die reale Möglichkeit, Nationalpark-Ranger direkt in den „Krieg 
gegen den Terrorismus" einzubeziehen.

MILITARISIERUNG DES NATURSCHUTZES

Bereits im Dezember 2012 gab es eine vom WWF (Worldwide Fund for Nature) 
und der Zeitschrift National Geographic finanzierte Podiumsdiskussion 
darüber, wie das Militär dem Naturschutz helfen könne. Das hatte die 
Ankündigung entsprechender Maßnahmen aus dem damals von Hillary Clinton 
geführten US-Außenministerium zur Folge. Seither ist die Entwicklung 
nicht stehen geblieben.

Zwei große britische Tageszeitungen berichteten in diesem Sommer 
darüber, dass britische Eliteeinheiten in Gabun Park-Ranger ausbilden, 
damit sie gegen Wilddiebe zu Felde ziehen können, deren 
Elfenbeinschmuggel angeblich zur Finanzierung der in Nigeria 
operierenden Terrororganisation Boko Haram beiträgt. Belege gibt es 
dafür nicht. Boko Haram operiert nicht in Gabun und hat andere 
Finanzierungsquellen.

Johan Jooste, pensionierter Generalmajor der südafrikanischen Armee, 
leitet seit 2012 den „Nashornkrieg“ im Krüger Nationalpark, der an 
Simbabwe und Mozambik grenzt. Auf mosambikanischer Seite befindet sich 
ein Privatgelände knapp so groß wie das Saarland (220.000 Hektar), das 
als Pufferzone gegen Wilddiebe dienen soll. Hier befinden sich Joostes 
Truppen im Auslandseinsatz. Der Ex-Generalmajor operiert, rhetorisch, 
mit „gezielten Tötungen“ und „man hunting“, setzt Kopfprämien aus und 
befasst sich mit dem Aufbau von Geheimdienst- und 
Überwachungsnetzwerken, die jenen des Apartheid-Regimes ähneln.

Dass private Sicherheitsunternehmen gern Ex-Militärs rekrutieren, ist 
eine Binsenweisheit. Die in den USA ansässige Organisation VETPAW 
(Veterans Empowered to Protect African Wildlife) ist ein privater 
Sicherheitsdienst der besonderen Art. Zu ihren Zielen gehört es, die 
Arbeitslosenquote bei Veteranen der „Antiterror“-Kriege in Afghanistan 
und im Irak zu reduzieren und ihnen eine sinnvolle Tätigkeit zu bieten, 
die ihrer Qualifikation entspricht. Sie bietet an, Ranger so zu 
trainieren (und auszurüsten), dass sie Wilddiebe direkt konfrontieren 
können. Außerdem helfe die Arbeit in den privaten Naturschutzgebieten 
den Kriegsveteranen dabei, ihre posttraumatischen Stresserlebnisse zu 
verarbeiten. Einen Rückschlag gab es für VETPAW im Jahr 2015, als die 
Organisation aufgefordert wurde, Tansania zu verlassen, nachdem einer 
ihrer Mitarbeiter sich öffentlich für extralegale Hinrichtungen 
(„killing bad guys“) ausgesprochen hatte.

Die in den letzten 10-20 Jahren vollzogene „Neoliberalisierung“ des 
Naturschutzes hat zu einem Anwachsen privater Naturschutzgebiete 
geführt. Transnationale Naturschutz-NGOs wie der WWF haben in 
zunehmendem Maße die faktische Kontrolle über die Nationalparks 
bestimmter Staaten übernommen. Dabei greifen sie zum Teil auf 
Privatarmeen zurück, um den Schutz „charismatischer“ Tierarten 
(Elefanten, Nashörner etc.) durchzusetzen.
So hat der WWF die Maisha Consulting Group unter Vertrag genommen, um 
den Garamba Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo und den 
Dzanga-Sangha Nationalpark in der Zentralafrikanischen Republik zu 
kontrollieren.  Im Lobéké Nationalpark und in weiteren Schutzgebieten in 
Kamerun agiert eine schwerbewaffnete schnelle Eingreiftruppe (Bataillon 
d'Intervention Rapide), die für die Bekämpfung von Wilddieben 
verantwortlich ist. Sie steht wegen Einschüchterungen, gewaltsamen 
Übergriffen und Vergewaltigungen von Angehörigen der dort lebenden 
Baka-Ethnie am Pranger. Der WWF als Geldgeber und Ausbilder dieser mit 
dem Euphemismus „Öko-Garde“ (ecoguard) bedachten Kampftruppe muss sich 
derzeit wegen der Verletzung der OECD-Menschenrechtsstandards 
verantworten .

MYTHEN UND INTERESSEN

Es ist ein Etikettenschwindel, wenn transnationale NGOs mit der 
Vermarktung ihrer Schutzbemühungen für wenige „charismatische“ Tierarten 
suggerieren, sie würden die Biodiversität schützen, denn der eigentliche 
Verlust an biologischer Vielfalt spielt sich in großem Stil bei den 
„unattraktiven“ Arten (Pflanzen, Insekten) ab. Rosaleen Duffy kritisiert 
ferner den Versuch, Elefanten und Nashörner mit Kampftruppen schützen zu 
wollen, als eine viel zu kurz greifende Strategie, die die Wurzeln der 
„Wilddieberei“ (soziale Ungleichheit und ein Markt für Trophäen) 
ignoriert. Die Situation hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem zum Scheitern 
verurteilten „Krieg gegen den Drogenhandel“, wie er in seiner extremsten 
Ausprägung in Mexiko zu beobachten ist. Die Pflege von Mythen („weißes 
Gold des Dschihad“) schafft jedoch bestimmten Interessengruppen den 
Zugang zu neuen Geldquellen und ermöglicht es Politikern, sich durch den 
Verkauf von einfachen Wahrheiten, vor der Lösung komplexer Probleme, die 
Machtverhältnisse und soziale Ungleichheit berühren würden, zu drücken.

ANMERKUNGEN

[1] Duffy, R. u.a. (2017): Foreign ‘conservation armies’ in Africa may 
be doing more harm than good. The Conversation.
[2]  Duffy, R. (2001) Peace parks: The paradox of globalisation. 
Geopolitics, 6:2: 1-26.
[3] Duffy, R. (2016): War by conservation. Geoforum 69: 238-248.
[4] Büscher, B. und Ramutsindela, M. (2015): Green violence: rhino 
poaching and the war to save southern Africa’s peace parks. African 
Affairs: 115: 1–22.
[5] Duffy (2017), s.o.
[6] Duffy (2016), s.o.
[7] Survival International (o.J.): Specific Instance against the World 
Wide Fund for Nature.
IMI-List - Der Infoverteiler der
Informationsstelle Militarisierung
Hechingerstr. 203
72072 Tübingen
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