Gensoja im Honig Maya-Imkerinnen schlagen Alarm
Deutschland kann nur rund ein Viertel des
eigenen Honigbedarfs selbst decken. Der Rest wird importiert,
zum Beispiel aus Mexiko. Viele Familien der Maya auf der
Halbinsel Yucatán zum Beispiel bestreiten damit ihren
Lebensunterhalt. Nun fürchten sie um ihre Existenz, weil immer
mehr Gensojabohnen angebaut werden.
Urwaldzerstörung, Monokultur und Spritzmittel - eine gefährliche Mischung für die Bienen und für die Existenzgrundlage von mindestens 25.000 Maya-Familien, die einen Großteil ihres Einkommens mit der Imkerei erzielen.
"Das Problem ist ein massives
Bienensterben, das wir haben. Jeden Tag gibt es Imker, die von
toten Bienen berichten. Für uns sind die Bienen sehr wichtig, weil
sie Teil unserer Kultur und Teil unseres Erbes als Maya sind. Die
Bienen sind das Erbe unserer Familien und ökonomisch sind sie sehr
wichtig!" sagt Leydy Pech Martín
Link zum Audiobeitrag: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/maya-honig-gensoja-100.html
Link zum Audiobeitrag: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/maya-honig-gensoja-100.html
"Die Regierung macht Politik für die großen Konzerne"
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Zu Besuch bei Karl-Heinz Bablok
Leydy Pech Martín war jetzt bei Karl-Heinz
Bablok zu Besuch. Der Imker aus Kaisheim in Nordschwaben
klagte vor einigen Jahren bis zum Bundesverwaltungsgericht.
Der Grund: In seinem Honig fand sich damals Genmais-Pollen.
Unweit von Babloks Bienenvölkern wurde zu der Zeit auf einem
Versuchsfeld des Freistaats Bayern gentechnisch veränderter
Mais angebaut. Der Prozess blieb erfolglos. Bayern hatte in
der Zwischenzeit den Anbau der genveränderten Pflanzen
gestoppt. Das Gericht sah keinen Grund mehr, den Imker vor
etwas zu schützen, das es nicht mehr gibt.
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2015 ordnete der Oberste Gerichtshof in Mexiko
dann jedoch an, die Genehmigung für den Gensoja-Anbau durch
Monsanto auszusetzen, und verfügte eine Befragung der betroffenen
indigenen Bevölkerung vor Ort. Die Maya beschweren sich jedoch
über Unregelmäßigkeiten bei der Befragung und Diskriminierung.
Außerdem wird nach ihren Angaben trotz Anbau-Stopp schon Soja
angebaut. Das mexikanische Landwirtschaftsministerium habe sogar
die Ernte und den Verkauf der Soja-Bohnen erlaubt, obwohl der
Gen-Anbau-Stopp des Obersten Gerichts noch gelte, heißt es weiter
von Seiten der Maya-Imker. Die Maya haben in der Sache eine
Anhörung vor dem UN-Menschenrechtsausschuss in Genf erwirkt, die
vor wenigen Tagen stattfinden sollte. Die Vertreter des
mexikanischen Staates sagten ihre Teilnahme aber kurzfristig ab.
Die Anhörung ist jetzt für Februar geplant. Von Monsanto gibt es
zurzeit keine Reaktion.
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