Mittwoch, 22. Februar 2017
Armut in Deutschland: Die Scham, wenn einem der Strom abgestellt wird
"Was ich hier am Schreibtisch für Schicksale höre, da wird einem
wirklich ganz traurig ums Herz." Mehr als 350.000 Haushalte in einem
Jahr waren laut einer Erhebung der Bundesnetzagentur vorübergehend
ohne Strom, sechs Millionen Menschen waren von einer Sperrung bedroht.
Und selbst von ihnen wollen nur wenige öffentlich reden - aus Scham.
(...) Petra Boer arbeitet in der Verbraucherzentrale Krefeld, im
Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Modellprojekts
"NRW gegen Energiearmut”. Der Strukturwandel hat in den
Ruhrgebietsstädten viele zurück gelassen, das Land nimmt einen
Spitzenplatz bei der Zahl der Stromsperren ein. Petra Boer hat schon
viele Geschichten gehört. Das gehört zum Job: Lösungen finden,
vermitteln, zuhören. "Ich muss aus meiner Beratungspraxis sagen, was
ich hier am Schreibtisch für Schicksale höre, da wird einem wirklich
ganz traurig ums Herz. Und wer nicht bezahlen kann, dem ist das auch
schamhaft. Der schämt sich auch, den Mitarbeitern der Stadtwerke das
so zu erklären. Ganz oft ist es so, dass ne schwere Krankheit dahinter
steckt oder die Firma ist pleite gegangen..." Beitrag von Petra
Ensminger vom 13. Februar 2017 beim Deutschlandfunk (wir danken
Norbert Hermann von Bochum Prekär für den Hinweis auf diesen Beitrag)
http://www.deutschlandfunk.de/armut-in-deutschland-die-scham-wenn-einem-der-strom.1769.de.html?dram:article_id=378840_
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen