Netzfrauen
20.2.2017
20.2.2017
Aus Mexiko kommt eine gute und wichtige Nachricht: Am
Dienstag, 21. dem Februar 2017 wird die Staatsanwaltschaft
der Republik das Urteil der offiziellen Anerkennung der
Unschuld dreier indigener Frauen verkünden, Jacinta
Francisco Marcial , Alberta Alcántara Juan und Teresa
González Cornelio. Die drei Frauen waren im März 2006 unter
der falschen Anschuldigung, sechs Polizeibeamte entführt zu
haben, angeklagt worden und hatten 3 Jahre im Gefängnis
verbracht, bevor sie entlastet wurden.
Jacinta Francisco Marcial, Alberta Alcántara Juan und
Teresa González Cornelio wurden zu einem Symbol von der
Unterdrückung der indigenen Frauen in Mexiko. Sie gehören
zum Volk der Otomí aus Santiago Mexquititlán,
Querétaro. Indigene Bevölkerungsgruppen in Mexiko leben in
besonders großer Armut. Auch werden sie sozial ausgegrenzt
und zu Opfern von Gewalt, Diskriminierung und mangelnder
Unterstützung von offiziellen Stellen.
Erst am 1. Februar 2017 wurde der Indigenensprecher Juan Ontiveros Ramos im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua tot aufgefunden. Unbekannte Männer verschafften sich am 31. Januar gewaltsam Zutritt zu seinem Haus im Gemeindebezirk Guadalupe y Calvo und nahmen ihn gegen seinen Willen mit. Einige seiner Familienangehörigen wurden brutal geschlagen. Bewohner_innen des Dorfes Choréachi in Guadalupe y Calvo befinden sich in Gefahr.Juan Ontiveros Ramos war Sprecher der indigenen Gemeinschaft der Rarámuri (Tarahumara). Er kümmerte sich um die Sicherheitsbelange der Bewohner_innen des Dorfes Choréachi (auch bekannt als Pino Gordo), das im Verwaltungsbezirk Guadalupe y Calvo im Bundesstaat Chihuahua liegt. Mehrmals hatte er der mexikanischen Regierung Informationen über die Probleme vorgelegt, denen die indigene Gemeinschaft der Rarámuri in dieser Region gegenübersteht, was Kriminalität und organisiertes Verbrechen angeht. In dieser Funktion hatte er am 20. Januar an einem hochrangigen Treffen mit bundesstaatlichen und landesweiten Behörden teilgenommen.Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge wurden in der Vergangenheit bereits andere Angehörige der Rarámuri ins Visier genommen, nachdem sie auf Behördenebene oder öffentlich über ihre Sicherheitsbedenken gesprochen hatten. Einige Gemeindesprecher_innen und ihre Familien sowie Mitarbeiter_innen von in der Region engagierten NGOs sind in den vergangenen Jahren aus der Gegend geflohen, nachdem sie von bewaffneten Personen bedroht und angegriffen wurden. Amnesty International befürchtet, dass sich auch andere Angehörige der indigenen Gemeinschaft, die in Choréachi oder in anderen Orten im Bundesstaat Chihuahua leben, in Gefahr befinden. Mehr Informationen – Amnesty International
Mexiko – indigene Frauen willkürlich inhaftiert
Endlich erfolgt die Anerkennung der Unschuld dreier
indigener Frauen, Jacinta Francisco Marcial , Alberta
Alcántara Juan und Teresa González Cornelio. Jacinta
Francisco Marcial ist Mutter von sechs Kindern. Nach
mehreren Verhandlungen und auf Grund weltweiten
Appellschreiben kam sie am 17. September
2009 wieder frei, nachdem der Generalstaatsanwalt die
Vorwürfe gegen sie fallen gelassen hatte. Nachdem die drei
Frauen nach drei Jahren endlich aus dem Gefängnis entlassen
wurden, für eine Tat, die sie nachweislich nicht begangen
hatte, forderte Amnesty, dass die Vorkommnisse untersucht
werden und die Frauen eine Haftentschädigung erhalten.
Diese drei Frauen wurden verhaftet, verurteilt und zu
Jahrzehnten im Gefängnis wegen eines Verbrechens verurteilt,
dass nie statt gefunden hat. Sie wurden von der
mexikanischen Menschenrechtsorganisation “Centro de Derechos
Humanos Miguel Agustín Pro Juárez” ( PRODH) gesetzlich
vertreten und im Jahr 2010 von Amnesty International zu
„politischen Gefangenen“ erklärt.
Bereits am 17.
Juli 2009 kam die mexikanische
Menschenrechtskommission zu dem Schluss, dass es in dem
Verfahren gegen Jacinta Francisco Marcial schwere
Verfahrensfehler und falsche Beweismittel gegeben hatte. Sie
befindet sich nur deshalb im Gefängnis, weil sie auf Grund
ihrer marginalisierten Position als arme indigene Frau nur
eingeschränkten Zugang zur Justiz gehabt habe.
Die drei Frauen waren im März 2006 unter der falschen
Anschuldigung, sechs Polizeibeamte entführt zu haben,
angeklagt worden und hatten 3 Jahre im Gefängnis verbracht,
bevor sie entlastet wurden.
Das Urteil wird im Nationalen Museum für Anthropologie und
Geschichte offiziell verkündet werden, was von besonderer
Wichtigkeit ist, um „die Identität der indigenen Frauen“
anzuerkennen und zu würdigen, erklärte die
Staatsanwaltschaft. Jacinta, Alberta und Teresa werden
zusammen mit Mario Patrón Sánchez, dem Direktor des Zentrums
für Menschenrechte „Miguel Agustin pro Juárez“, anwesend
sein. Er hatte die drei Frauen bis zur Anerkennung ihrer
Unschuld verteidigt. Die gute Nachricht erhielten wir heute
von .pressenza.
Laut einer aktuellen
Studie wurde rund ein Drittel der indigenen Mädchen
und Frauen bereits Opfer von sexuellen Übergriffen. Oft
handelt es sich bei den Tätern um Vertreter des Staates oder
des Militärs, die versuchen, „die Entschlossenheit indigener
Völker im Streit um Landbesitz und Ressourcen zu beugen“.
Netzfrauen
_______________________________________________
Chiapas98 Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Chiapas98@listi.jpberlin.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen