Anfang Februar wurde César Arias festgenommen. Als Angehöriger der indigenen Guaraní-Volkes wird ihm vorgeworfen
illegal Land besetzt und willkürlich Menschen bedroht zu haben. Jetzt
wurde er freigelassen, denn sein Fall drohte zu einem massiven
Bezugspunkt für die Mobilisierung der armen Bauern im Norden
Argentiniens zu werden.
Über
38 Jahren lang hat César Arias als kleiner Bauer auf einem Stück Boden
in Argentiniens nördlicher Provinz Salta als Teil einer indigenen
Gemeinschaft gelebt und gearbeitet. Jetzt darf er dieses Land auf dem er
sein ganzes Leben verbrachte nicht mehr betreten. Am 2. Februar wurde
er inhaftiert, weil er dieses Grundstück illegal besetzt und dem lokalen
französischen Großgrundbesitzer gedroht haben soll. Das Letzterer seit
Jahrzehnten die auf "seinem Land" lebenden und arbeitenden Bauern und
deren Familien terrorisiert,
bedroht und verprügeln lässt, immer wieder versucht diese zu
erniedrigen, ihre Anpflanzungen vernichtet oder ihnen den Zugang zu
ihren Felder verwehrt, darüber findet sich natürlich kein Wort in der
Anklage.
Neun
Tage lang saß Arias im Untersuchungsknast in Tartagal, jetzt ist er
draußen. Zu breit war der Protest gegen seine Inhaftierung, zu
gefährlich der rasch an Fahrt aufnehmende Widerstand dagegen.
Denn ein Großgrundbesitzer, der die für ihn arbeitenden Bauern
terrorisiert; Ein Großgrundbesitzer der mit den Bullen, der lokalen
Regierung und der Presse unter einer Decke
steckt; Ein Großgrundbesitzer der seine Ländertitel über die Köpfe der
Bauern, die seit Jahrzehnten dort leben, in einem Deal mit der lokalen
Verwaltung zugeschachert bekommen hat – all das entspricht der
Lebensrealität tausender Bauern in Argentinien (und darüber hinaus). Die
Banner, Aktionen, Demos und die breite Welle der Solidarität zeigen
dies ganz klar. Weil Arias als politischer Gefangener im Kampf um den
Boden drohte, ein Bezugspunkt für eine breite Mobilisierung der armen
Bauern zu werden, musste der alte argentinische Staat ihn freilassen!
- Geschrieben von cazi
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