04.04.2017
Washington. Das im Jahr 1994 zwischen den USA, Kanada und Mexiko unterzeichnete Freihandelsabkommen Nafta hat die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos nicht verbessert. Im Gegenteil ist seit der Unterzeichnung die Armut in dem lateinamerikanischen Land stetig gestiegen, heißt es nun in einem aktualisierten Bericht [3] des in Washington ansässigen Center for Economic and Policy Research (CEPR) hervor.
Von
Leticia
Hillenbrand [1]
amerika21
Washington. Das im Jahr 1994 zwischen den USA, Kanada und Mexiko unterzeichnete Freihandelsabkommen Nafta hat die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos nicht verbessert. Im Gegenteil ist seit der Unterzeichnung die Armut in dem lateinamerikanischen Land stetig gestiegen, heißt es nun in einem aktualisierten Bericht [3] des in Washington ansässigen Center for Economic and Policy Research (CEPR) hervor.
Das CEPR vergleicht die Leistung der mexikanischen
Wirtschaft mit anderen lateinamerikanischen Binnenökonomien
seit Inkrafttreten des Nafta-Abkommens. Die Autoren kommen
zu dem Ergebnis, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in
Mexiko seit 1994 nur um ein Prozent gestiegen ist, im
Vergleich zu 1,4 Prozent in anderen Ländern der Region.
Damit steht Mexiko auf Platz 15 beim BIP-Wachstum. Nach
Angaben der mexikanischen Behörden und des CEPR-Berichts ist
die Armut von 52,4 im Jahr 1994 auf 55,1 Prozent im Jahr
2014 gestiegen. Bis 2014 gab es 20 Millionen Mexikaner mehr,
die unterhalb der Armutsgrenze leben.
Auch wird seit 1994 eine zunehmende Arbeitslosigkeit im
Land registriert. Heutzutage liegt die Erwerbslosigkeit bei
3,8 Prozent, 1994 lag diese bei 3,1, mit einer leichten
Erholung von 2,2 im Jahr 2000.
Auch im Agrarsektor wurden keine positiven Entwicklungen
registriert. Auf Grund der hochgradig subventionierten und
billigen Agrarprodukte aus den USA, wie etwa Mais –
Hauptagrarprodukt Mexikos – ist der nationale Markt dafür
zusammengebrochen. Bis zum Jahr 2007 gab es 4,9 Millionen
Kleinbauern, die ihr Land verlassen mussten. Entweder wurden
sie als Tagelöhner bei großen transnationalen
Agrarexport-Unternehmen eingestellt oder sie wanderten in
die USA aus.
Laut CEPR ist die Migration von Mexiko Richtung USA bis zu
79 Prozent pro Jahr gestiegen. Im Jahr der Unterzeichnung
des Abkommens gingen jährlich 430.000 Mexikaner in die USA,
im Jahr 2000 waren es 770.000. Seit 2006 wird ein Rückgang
der Migration registriert. Der Grund dafür liegt aber nicht
etwa in einer positiven Entwicklung der mexikanischen
Wirtschaft, sondern in den zunehmenden Grenzkontrollen
zwischen Mexiko und USA, der steigenden Arbeitslosigkeit in
den USA und den immer gefährlicher werdenden
Migrationswegen. Eine Rolle spielen zudem die steigenden
Preise, die die Schleuser verlangen, wie in dem Bericht
dokumentiert ist.
Für das CEPR ist nicht nur das NAFTA-Abkommen der Grund für
die desolate Wirtschaftslage Mexikos, sondern auch die
falsche Wirtschaftspolitik der mexikanischen Regierungen,
wie zum Beispiel die Lockerung der staatlichen Kontrolle der
Banken, die Instabilität des mexikanischen Pesos gegenüber
dem US-Dollar sowie eine steigende Inflation.
Heutzutage ist China der stärkste Konkurrent Mexikos mit
einem Exportanteil von 31 Prozent der Exporte in die USA, im
Vergleich zu Mexiko mit nur 13,5 Prozent.
Die Befürworter des NAFTA-Abkommens seien sich über die
Nachteile des Abkommens im Klaren gewesen. Sie hätten
gewusst, dass die mexikanischen Agrarprodukte nur schwer mit
den subventionierten Produkten aus den USA konkurrieren
können. Die mexikanischen Regierungen nahmen eine
neoliberale Wirtschaftspolitik in Kauf, statt die
Industrialisierung des Landes zu fördern, betont das CEPR.
cepr [3]
Links:
[1] https://amerika21.de/autor/leticia-hillenbrand
[2] https://desinformemonos.org/a-veinte-anos-del-tlcan-todos-pierden-2/
[3] http://cepr.net/publicaciones/spanish-reports/el-tlcan-ayudo-a-mexico-una-actualizacion-23-anos-despues
[4] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2017%2F03%2F173041%2Fnafta-nachteile-mexiko&title=Experten%20sehen%20nur%20Nachteile%20f%C3%BCr%20Mexiko%20durch%20Freihandelsabkommen%20Nafta&description=Washington.%20Das%20im%20Jahr%201994%20zwischen%20den%20USA%2C%20Kanada%20und%20Mexiko%20unterzeichnete%20Freihandelsabkommen%20Nafta%20hat%20die%20wirtschaftliche%20Entwicklung%20Mexikos%20nicht%20verbessert.&language=de_DE&category=text
[1] https://amerika21.de/autor/leticia-hillenbrand
[2] https://desinformemonos.org/a-veinte-anos-del-tlcan-todos-pierden-2/
[3] http://cepr.net/publicaciones/spanish-reports/el-tlcan-ayudo-a-mexico-una-actualizacion-23-anos-despues
[4] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2017%2F03%2F173041%2Fnafta-nachteile-mexiko&title=Experten%20sehen%20nur%20Nachteile%20f%C3%BCr%20Mexiko%20durch%20Freihandelsabkommen%20Nafta&description=Washington.%20Das%20im%20Jahr%201994%20zwischen%20den%20USA%2C%20Kanada%20und%20Mexiko%20unterzeichnete%20Freihandelsabkommen%20Nafta%20hat%20die%20wirtschaftliche%20Entwicklung%20Mexikos%20nicht%20verbessert.&language=de_DE&category=text
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