Dienstag, 18. April 2017

Aufruf zum T4-Umzug 2017


Am Dienstag, 2. Mai ist wie seit 22 Jahren unser jährlicher Day of Remembrance and Resistance

Wir sammeln uns um 16.00 Uhr  in der Tiergartenstr. 4 an der Gedenkplatte für die Opfer des systematischen ärztlichen Massenmords von 1939-1949. Dieses Jahr  weisen wir auf den geplanten Weltkongress der Psychiatrie, 8. - 12. Oktober 2017 in Berlin hin:

Psychiatry: Fake science. Real harm.
Deutsche Psychiatrie - damals mordend, immer folternd

Zusammen mit dem Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener, Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Nordrhein-Westfalen, Landesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener Niedersachsen, Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Bremen, Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg, Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Hessen, Enthinderungsselbsthilfe von Autisten für Autisten, Auties, Weglaufhaus Initative Ruhrgebiet, Werner-Fuß-Zentrum, Irren-Offensive und der International Association Against Psychiatric Assault rufen wir zu Protest gegen diesen Weltkongress auf:
Wir halten die Wahl von Berlin als Ort für den 17. Weltkongress der Psychiatrie für eine Provokation. In Berlin wurde seit 1939 der systematische Massenmord in Psychiatrien und Heimen geplant und organisiert ("Aktion T4"). Das war das Modell für das anschließende Morden in den Gaskammern der Vernichtungslager im besetzen Polen ab 1941.

Die Ärzte benutzten das Nazi-Regime, um ihre schon lange in Fachkreisen diskutierten Pläne zur Vernichtung derer umzusetzen, die sie für nicht therapierbar erklärten. Die ärztliche Diagnose wurde zum Todesurteil. Das Morden überdauerte das Ende des Nazi-Regimes und ging bis 1949 weiter.

Anschließend erlebten Lobotomie (Hirnverstümmlung) und Elektroschock ihre Blüte. Regelmäßig gegen den Willen der Betroffenen. Bis heute sind Zwang und Gewalt untrennbarer Teil psychiatrischen Handelns. Zwangseinweisungen, Fixierungen, Isolierungen, Zwangsmedikationen und erzwungene Elektroschocks gibt es bis heute. Diese Tatsachen wurden auch bei der Prüfung des deutschen Staatenberichts in Genf entsprechend kritisiert.

Ein Weltkongress in Deutschland und insbesondere in Berlin ist eine Solidarisierung mit der Deutschen Psychiatrie und deren Verbrechen, um sie rein zu waschen. Daher rufen wir zum Protest gegen den WPA-Kongress 2017 auf.
Wir werden danach über die Tiergartenstr., Lennestr., dann über die Ebertstr. zum Brandenburger Tor, über den Pariser Platz, Unter den Linden, Wilhelmstr., Luisenstr., und  bis zur Reinhardtstr.  14, dem Sitz der DGPPN ziehen.
Dort soll noch eine Kundgebung stattfinden.

Dies ist ein Aufruf der Bundesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener e.V. www.die-bpe.de und des Werner-Fuß-Zentrums www.zwangspsychiatrie.de beide im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str.4, 10405 Berlin  

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