Beinahe täglich kommt es inzwischen zu
Straßenschlachten in Venezuelas Hauptstadt Caracas. Die politische
Krise hat in den vergangenen Monaten ein erneutes Hoch erreicht. In dem
verzweifelten Versuch, den gerechtfertigten Kampf des Volkes zu
ersticken hat Präsident Maduro heute die Aufstockung der Nationalen
Venezolanischen Bürgerwehr auf 500.000 Mitglieder verkündet. Präsident
wie auch Verteidigungsminister hoben hervor, dass genug Ausrüstung für
jeden und „ein Gewehr garantiert“ sei.
Die Situation in Venezuela ist bereits seit langem
am kochen. Immer wieder kommt es zu Großdemonstrationen mit tausenden
Teilnehmern und anschließenden Straßenschlachten. Die Reaktion befindet
sich in einer politischen Krise und entlarvt sich täglich aufs Neue in
den, mit Taschenspielertricks ausgetragenen, Auseinandersetzungen zwischen der Regierungspartei PSUV und der „Opposition“.
Die letzten Tage haben eine neue große Welle von kämpferischen Aktionen
mit sich gebracht. Auch wenn viele der Aktionen von der „Opposition“ vereinnahmt oder
ihr zugeschrieben werden, sind die zahlreichen Kämpfe mit hunderten
Demonstranten ein klarer Ausdruck der großen Unzufriedenheit des
venezolanischen Volkes mit der Herrschaft der Lakaien des Imperialismus
über sie.
In Mitten dieser Kämpfe hat Präsident Maduro am heutigen Tag die Aufstockung der Nationalen Venezolanischen Bürgerwehr
auf 500.000 Mitglieder sowie deren flächendeckende Bewaffnung in der
offensichtlichen Absicht verkündet, jede Form von fortschrittlichem
Protest mit Spitzeilei und Blei zu beenden. Und während sich die
verschiedenen Fraktionen innerhalb des venezolanischen bürokratischen
Kapitalismus gegenseitig beschuldigen das Land zu destabilisieren,
verschärft sich auch die Kriegsrhetorik der Imperialisten. Die beiden
Supermächte, der Yankee-Imperialismus und der russische Imperialismus, haben sich zur Frage Venezuelas bereits zu Wort gemeldet.
Der US-Imperialismus wittert
offensichtlich eine Chance seine vorherrschende Position in der Region
weiter zu verstärken und das Vordringen des russischen und chinesischen
Imperialismus zu bremsen. So fand der Oberkommandant des Südlichen Kommandos der Vereinigten Staaten, Admiral W. Tidd, in seinem Bericht für das US Senatskomitee der Streitkräfte
sehr klare Worte bezüglich der Vorzüge und möglichen Vorwände eines
direkten militärischen Eingreifens des US-Imperialismus in Venezuela:
„Venezuela wird in den kommenden
Jahren auf Grund von weitreichender Lebensmittel- und
Medikamentenknappheit, anhaltender politischer Unsicherheit und einer
Verschlimmerung der Wirtschaftssituation signifikanter Instabilität
entgegensehen. [...] Die Wachsende humanitäre Krise in Venezuela könnte letztendlich ein regionale Antwort erfordern.
[...] Während des letzten Jahrzehnts haben China, Russland und Iran
eine größere Präsenz in der Region etabliert. Diese globalen Akteure
sehen die wirtschaftliche, politische und sicherheitsrelevante Arena
Latein Amerika [sic!] als eine Möglichkeit ihre jeweiligen Langzeitziele
zu erfüllen und ihre Interessen zu stärken, welchen inkompatibel mit
den unsrigen und denen unserer Partner sein können.“
- Geschrieben von cazi
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