Mittwoch, 21. Mai 2014
BERICHTE VON LETZTER DEMO UND VOM ANTI-ZWANGSPSYCHIATRIE-TREFFEN
- mit Vorschlag für Sofortforderungskatalog
Hallo,
das dreitägige Treffen ist vorüber - und es hat einige Ergebnisse.
Das wichtigste will ich in dieser Mail zusammenfasssen.
Darunter kommt ein Bericht vom 2.5. (Demo) und der Hinweis auf die
nächsten zwei Treffen. Die Demo war, so fand ich das, der Höhepunkt
des Ganzen. Vom Treffen war ich phasenweise etwas enttäuscht, die
Demo hat meine Erwartungen übertroffen - auch hinsichtlich der dort
dann noch vor Ort getroffenen weiteren Verabredungen.
Aber der Reihe nach ...
******* Demo am 2.5. in Gießen ******************
Das war eine ziemlich nette Sache, finde ich. Und statt selbst viel
zu schreiben, packe ich hier mal zwei Links rein - wahrscheinlich
wird noch mehr ins Netz gestellt. Schön war, dass Menschen aus
verschiedenen Gruppen, Regionen, mit oder ohne Psychiatrieerfahrung
dabei waren - und etliche Kontakte zu dort Eingesperrten entstanden.
Einen kurzen Bericht fand ich auf
http://forensikwhistle.blog.de/2014/05/03/demonstration-forensik-giessen-18368197/
Verlesung der 12 Sofortforderungen:
http://www.youtube.com/watch?v=aCSJVJh_RBI&feature=youtu.be
****** Die nächsten Demos und Termine ****************
Die Demo am 2.5. hat Mut gemacht. Wir wollen da weitermachen und
hoffen, dass wir immer neue Ideen einbauen, mehr werden, dass sich
weitere beteiligen, wir mehr Kontakte zu Betroffenen schaffen usw.
Darum haben wir zwei neue Termine ausgeguckt und möchten Euch alle
einladen dazu. Der erste ist angekoppelt an den letzten
Verhandlungstag gegen Dennis Stephan. Nach der Urteilsverkündung
ziehen wir dann los (also irgendwann am Nachmittag).
Termin und Ort der Verhandlung:
Di, 13.5. um 13.30 Uhr im Landgericht Gießen (Ostanlage, Saal 200,
Berichte der bisherigen Prozesstage stehen unter
http://drei-saeulen.de/index.php?title=Dennis_Stephan_Prozessbeobachtung_durch_Horst_Pachulke)
Anschließend: Demo gegen Zwangspsychiatrie und Zwangsstrukturen ab
Landgericht als Protestmarsch vorbei am Gefängnis über die Ringallee
und Wolfstraße zur Licher straße und dort zum Vitosgelände
Der zweite Demotermin ist:
Sa, 7.6., 17 Uhr am Eingang der Vitos-Klinik Gießen (Licher Straße)
und dann über das Gelände: Demonstration gegen Zwangspsychiatrie
TERMINE WEITERLEITEN!!!!
****** TREFFEN 30.4.-2.5. **********
Es ist über vieles geredet worden, aber nur bei wenigen Punkten gab
es konkrete Ergebnisse ich will die mal benennen, so wie ich die
Ergebnisse mitbekommen habe.
Viele Punkte blieben ganz unbehandelt. Die Teilnehmenden kamen aus
verschiedenen Ecken Deutschlands, leider sind einige nicht gekommen,
die sich angemeldet hatten. Es entstand der Eindruck, dass da noch
vieles mehr gehen würde an Vernetzung, an konkreten Aktivitäten usw.
Ein Ergebnisprotokoll gibt es nicht. Ich schreibe mal kurz die
wichtigsten Eindrücke aus meiner Sicht hier hin - und zwar nur ganz
kurz. Wäre gut, wenn die, die jeweils dabei waren in den
Arbeitsgruppen, hier Genaueres nachschieben ...
Vernetzung, Zusammenarbeit, regionale Kontaktstellen
Es soll gehen:
- Kontaktstellen für Betroffene/Hilfesuchende, möglichst eine
überregional und viele in den Städten und Regionen (welche Menschen
oder Gruppen übernehmen das für eine Region/Stadt???)
- Koordinierungsstelle für die Vernetzung
- Internetseiten mit allen Informationen
- Mailingliste für unsere interne Kommunikation
- Seminare, Trainings usw. zu konkreten Themen (z.B. Aktionsideen,
Recherchemethoden, Unterstützungsarbeit für Betroffene usw.)
12 Sofortforderungen
Das war eine enorm intensive Diskussion, auch in einigen Punkten
strittig. Als Kernelemente ist ein Vorschlag für eine
Sofortforderungsliste entstanden. Die habe ich angefügt. Wir möchten
Euch bitten, Euch die anzuschauen und zu prüfen, ob Ihr da noch
Veränderungs- und Ergänzungsvorschläge habt. Für die meisten von uns
war das nicht die Zielforderung (die meisten wollten gar keine
Zwangspsychiatrie, viele wollten auch alle anderen Zwangsstrukturen
beenden). Wir wollten aber ein konkretes Sofortprogramm haben, z.B.
zur öffentlichen Verkündung, für politische Verhandlungen, als
Rahmen für Vorschläge zu den ganzen Freiheitsentziehungs- und
Unterbringungsgesetzen, die gerade so in der Mache sind usw.
Wir haben uns dann geeinigt, dass die Sofortforderungen unser
gemeinsamer Kern sein sollen - und alle nach eigener Überzeugung
z.B. passende Präambeln davor setzen.
Wäre das etwas, was viele gemeinsam verbreiten können?
Recherchetipps
Wir wollen Ideen und Möglichkeiten zusammenstellen, wie Menschen an
Informationen rankommen, damit wir die Psychiatrien aus der
intransparenten Ecke ans Tageslicht zerren können - von
Akteneinsicht über Anfragen bis zu eigenen Recherchen. Da ich drum
gebeten wurde, mal Recherchetipps zusammenzustellen, hänge ich zur
Info mal mein Konzept für Workshops/Seminare an - so als erster
Überblick.
Verhältnis Psychiatrie zu anderen Zwangsstrukturen
Einmal sind viele Wirkmechanismen zwischen Zwangspsychiatrie,
Jobcenter, Knast, Ausländer_innenbehörden usw. ähnlich. Zum anderen
sind viele Menschen von mehreren dieser autoritären Mechanismen
betroffen. Daher war das ein wichtiges Thema und wurde in einer
kleinen Arbeitsgruppe diskutiert.
Rückblick: Das ursprüngliche Ideenpapier mit der Einladung
befindet sich weiter unter
www.projektwerkstatt.de/psychiatrie/ideensammlung.pdf.
***********************
Soweit. Neben dem genannten gibt es auch Gruppen, die weitere
Aktionen vorbereiten, aber das nicht in der gesamten Runde so
ausbreiten wollten. Wer sich an direkten Aktionen beteiligen will,
darf sich gerne melden.
Gruß, Jörg
--
(Bitte lange Zitate beim Antworten abschneiden - spart Daten und
Unübersichtlichkeit :-)
Jörg Bergstedt, 06401/90328-3, Fax 03212-1434654, Mobil 01522-8728353
c/o Projektwerkstatt, Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen
PGP unter www.projektwerkstatt.de/feedback.html!
www.projektwerkstatt.de - und von dort in über 12000 Themenseiten!
Projektwerkstätten leben davon, dass woanders Sachen übrig sind:
Eine Liste, was gebraucht wird, ist unter
www.projektwerkstatt.de/gesucht zu finden, z.B. kleines
Audio-Aufnahmegerät, SATA-Festplatten, Directx9-fähige Grafikkarten,
mobiler Drucker mit USB-Kabel und ständig Verbrauchsmaterialien
(Kopierpapier, Schweißelektroden, Toner ...).
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen