MAKING History #5Newsletter des Historischen Zentrums der RLS
MAKING History ist der
elektronische Newsletter des Historischen Zentrums der
Rosa-Luxemburg-Stiftung. In ihm finden sich Hinweise auf ausgewählte
Veranstaltungen und Publikationen aus der historischen Bildungsarbeit.
Wir weisen darin ebenso auf Publikationen oder besondere Veranstaltungen
in unserem Umfeld hin. Nicht zuletzt versorgen wir Sie mit Tipps für
Video- und Audio-Dokumentationen.
Veranstaltungen
Revolution100: Eine neue Reihe und zwei internationale KongresseIn
den kommenden Wochen und Monaten legt die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihren
geschichtspolitischen Schwerpunkt in die Auseinandersetzung mit
Geschichte und Gegenwart der Russischen Revolution. Dazu lädt sie
bundesweit ein. Eine beständig aktualisierte Übersicht der
Veranstaltungen findet sich online. Begleitet wird die Reihe von einer im Multimediaportal www.marx200.org neu eröffneten Debattenseite. Die beiden zentralen internationalen Kongresse der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Thema finden vom 25. bis 27. Oktober in St. Petersburg („Ändere die Welt, sie braucht es!“) und vom 3. bis 5. November in Berlin („Perspektiven auf den Roten Oktober“) statt.
Oktober/November, bundesweitJahrestreffen des Kämpfer und Freunde der Spanischen RepublikUm
die Aktualität des Spanischen Bürgerkrieges wie auch der
franquistischen Diktatur im Europa von heute geht es beim Jahrestreffen
des Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V.
Vorgestellt wird unter anderem dies erste Fassung des Filmes «Franco vor
Gericht». Gleichzeitig feiert eine Ausstellung zu ÖsterreicherInnen im
spanischen Krieg Eröffnung. Um Anmeldung wird gebeten.
9. und 12. Oktober, Berlin
Vielfalt sozialistischen DenkensDie Berliner Helle Panke stellt zwei neue Publikationen vor: „Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub“. Am
9. Oktober diskutiert Christian Dietrich die verschiedenen
Lebensstationen von Eugen Leviné. Drei Tage später präsentieren Sarah
Knoll und Maximilian Graf ihr Buch über den österreichischen Kommunisten
Franz Marek. Einst ein glühender Stalinist wurde er mit dem „Wiener
Tageblatt“ zu einem Kristallisationspunkt unabhängiger europäischer
Linker: Beruf und Berufung Kommunist.
17. Oktober, Berlin
Nur eine Fußnote der Geschichte?
Die
Rosa-Luxemburg- und die Friedrich-Ebert-Stiftung gehen in einer
gemeinsamen Veranstaltung der historischen Bedeutung des
SPD/SED-Grundlagenpapiers von 1987 nach. Den Hauptvortrag hält der
Direktor des Potsdamer Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam,
Martin Sabrow. Mehr lesen.
Oktober/November, bundesweit
Gegen Luther, Papst und Fürsten - Alles gehört Allen!
Wie
in MAKING History #4 angekündigt, startet im Oktober die bundesweite
Lesereise von „Q“. In Hannover, Oldenburg, Hamburg, Potsdam, Leipzig,
Frankfurt am Main, Reutlingen und Göttingen stehen bereits Termine für
die szenische Lesung des Erfolgsromans fest. Der Tour-Plan wird laufend aktualisiert.
Zum Vormerken: 17. November, Berlin
Verfassungswidrig: Das KPD-Verbot 1956Der
«Staatsprozess» gegen die Kommunistische Partei Deutschlands war das
größte, längste und umstrittenste Parteiverbotsverfahren in der
Geschichte der Bundesrepublik. Nach fast fünfjähriger Prozessdauer
verkündete das Bundesverfassungsgericht am 17. August 1956 das Verbot
der KPD und all ihrer Neben- wie auch Nachfolgeorganisationen. Josef
Foschepoth sichtete dazu bislang geheim gehaltene Dokumente der
Bundesregierung und des Bundesverfassungsgerichts. Seine daraus
gewonnenen Erkenntnisse zur Wirkmächtigkeit des Nationalsozialismus, zum
Kaltem Bürgerkrieg in den 1950er Jahren und nicht zuletzt zur
Rechtsstaatlichkeit in der alten Bundesrepublik liegen nun in Buchform vor.
Am 14.11. 2017 diskutieren Josef Foschepoth und
Jan Korte das Buch bei der RLS am Berliner Franz-Mehring-Platz 1. Jetzt
in zweiter Auflage lieferbar ist auch das 2016 erschienene Materialienheft der RLS zur Illegalisierung der KPD in Westdeutschland.
Mediathek
The Kids Want Communism - AusstellungskritikKuratiert
von Joshua Simon, MoBY-Museums of Bat Yam/Israe und unter anderem
gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung eröffnete am 8. September im
Berliner Kunstraum Kreuzberg/Bethanien die Ausstellung «The Kids Want Communism». Alexandre Froidevaux war dabei und hat für marx200 eine Kritik verfasst.
Interview zu Clara Zetkin
Ende 2016 erschien der erste Band einer kommentierten Ausgabe des
bislang kaum erschlossenen Nachlasses von Clara Zetkin (1857-1933). Er
enthält Briefe, die Zetkin während des Ersten Weltkrieges schrieb.
Gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung werden im Berliner Karl
Dietz Verlag weitere Bände erscheinen. Ein Interview mit der
Herausgeberin Marga Voigt ist hier nachzuhören.
Über den Tellerand
24. Oktober, Vortrag, Berlin
Enzo Traverso über Linke Melancholie
Den
Jahresvortrag des Berliner Centre Marc Bloch hält Enzo Traverso zur
Geschichte der linken Melancholie. Ihr wichtigster Vertreter war
sicherlich Walter Benjamin. Ob anarchistische, sozialistische oder
kommunistische Erinnerung: Die verborgene Tradition linker Melancholie
reichte in den vergangenen zwei Jahrhunderten ebenso von Auguste Blanqui
bis zu Rosa Luxemburg oder von Lucien Goldmann bis zu Daniel Bensaïd.
Der Vortrag findet in französischer Sprache mit Simultandolmetschung
statt, zur Seite der Veranstalter.
«Stalin hat uns das Herz gebrochen»
Antisemitismus
und die Verfolgung jüdischer Kommunist*innen in der DDR sind das Thema
der neu erschienenen Buches unter dem Titel «Stalin hat uns das Herz gebrochen». Es ging aus einer Veranstaltungsreihe hervor, die der gleichnamige Arbeits- und Herausgeberkreis 2008/09 durchführte.
Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland
Neuauflage
des erfolgreichen Titels in der Reihe theorie.org. Bei seinem
Erscheinen 2012 erntete Ralf Hoffrogges Einführung in die Geschichte von
Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland viele begeisterte
Rezensionen. Es gilt seitdem als gut zugängliches und preiswertes
Standardwerk zur deutschen Arbeiterbewegung vor 1914. In einer erweiterten Neuauflage schließt der Band nun auch die Entwicklung in Österreich ein.
An den Rändern der Revolution
Bei MAKING History #3 verwiesen wir auf das (in erster Auflage bereits vergriffene) erste Schwerpunktheft der
Zeitschrift «Arbeit-Bewegung-Geschichte» zum Jahrestag der Russischen
Revolution. Nun erscheint ein zweites zum Thema. Es geht um Ränder und
Randgruppen, Mehrheiten und Minderheiten, Herrschaft und Diskriminierung
- und jene revolutionären Prozesse, die 1917 scheinbar festgefahrene
Hierarchien 1917 völlig durcheinanderwarfen. Zum Inhalt des Heftes „An den Rändern der Revolution“.
18. August – 12. November, Ausstellung, Weimar
Romanze mit der Revolution
Noch bis November ist in Weimar eine Ausstellung zu
sehen, zu deren spannenden Fragen unter anderem gehört: «Glauben wir
noch an die Kunst als zivilisatorische Kraft, gehen Avantgarden noch
Hand in Hand mit politischen Entscheidungsträgern – ob in der Ukraine,
dem Libanon, Tunesien oder Ägypten – kann Kunst Gesellschaft verändern,
politisch umwälzen?»
In eigener Sache
RLS trauert um Gelga GrebingAm
25. September 2017 verstarb Helga Grebing. Bis 1995 leitete die 1930
Geborene Historikerin an der Ruhr-Universität Bochum das Institut zur
Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung und lehrte darüber hinaus
an zahlreichen Akademien. Ihre «Geschichte der deutschen
Arbeiterbewegung» wurde zum Standardwerk. Mit einer Vielzahl weiterer einschlägiger Publikationen wird sie auch in Zukunft die Debatten um die Geschichte der Arbeiterbewegung mitbestimmen.
Wissenschaftspreis 2018 der Rosa-Luxemburg-Stiftung SachsenSeit
mehr als 20 Jahren verleiht die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e. V.
verleiht einen Preis zur Förderung von jüngeren Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern. Er gründet sich auf ein Vermächtnis des
deutsch-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und Publizisten
Günter Reimann (1904−2005). In der diesjährigen Ausschreibung werden
studentische Abschlussarbeiten (mit einem Mindestumfang von 50 Seiten)
besonders berücksichtigt. Eine Beschränkung auf bestimmte Fachgebiete
gibt es nicht.
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2017. Zu weiteren Informationen zur Ausschreibung geht es hier entlang.
Historische Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf twitter
Seit über fünf Jahren ist die historische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auch auf twitter vertreten. Unter @rls_history wird täglich getweetet.
Redaktion
Bernd Hüttner und
Uwe Sonnenberg, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus der
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, bernd.huettner@rosalux.org, Telefon 030/44310-425 (Sonnenberg), Web: https://www.rosalux.de/themen/geschichte/
Bildrechte
Foto von Helga Grebing, Helga Grebing Fotoarchiv, Wikimedia Commons CC-BY-SA 4.0
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