Samstag, 28. Oktober 2017

Die Vergewaltiger des indischen Staates

Vor zehn Jahren, am 10. August 2007, überfiel die indische Reaktion in Form der anti-maoistischen Spezialeinheit Greyhound ein Adivasi-Dorf in Visakhapatnam, einem Distrikt von Andhra Pradesh. Dabei wurden elf Frauen auf brutalste Art vergewaltigt. Am 23. August diesen Jahres sollte nun eine  erste Verhandlung stattfinden. Der Ablauf des Greyhound-Einsatzes und die darauffolgenden sozialen Folgen der Frauen zeigen, wie der alte indische Staat einen Krieg gegen das Volk führt, und wie notwendig der Volkskrieg in Indien ist. In den frühen Morgenstunden des 10. August 2007 erreichte die Elite-Einheit das 250-Seelendorf auf der Suche nach Maoisten in der Umgebung. Die Männer des Dorfes waren zu der Zeit auf den Feldern, als die Schweine das Dorf belagerten und anfingen, Frauen zu vergewaltigen. Das Verbrechen dauerte knapp zwei Stunden, die Stromleitung wurde gekappt, Einrichtungen der Häuser wurden zerstört. Sieben der elf Frauen wurden Opfer einer Gruppenvergewaltigung, nicht wenigen wurde dabei die ganze Zeit eine Pistole an die Schläfe gehalten. Als sich das Dorf danach an den sogenannten MLA (Member of Legislative Assembly) wendete, um die Vorfälle anzuzeigen, wurde der Fall in den Behörden weitergereicht, bis der Generaldirektor der örtlichen Polizei sagte, dass es sich um einen Trick der Maoisten gehandelt hätte, um die Bevölkerung zu entmutigen. Weiter noch, die Vergewaltigungen durch die Greyhounds habe nie stattgefunden, stattdessen hätten mehrere Frauen diese angegriffen, als sie eine Person festnehmen wollten. Nach einigen Petitionen und Enttäuschungen am laufenden Band für die Frauen, sollte nun die erste Verhandlung gegen 13 der Schweine stattfinden. Doch egal, welches Urteil bei der Verhandlung rauskommt, die Frauen leiden auch weiter unter den Ausdrücken des Patriarchats. Denn obwohl das Dorf sie unterstützte, haben sie nach dem halbfeudalen System ihre „Ehre“ verloren, die nur durch eine Verurteilung der Täter wiederhergestellt werden kann. Solange dürfen sie offiziell nicht ihre eigenen Häuser betreten oder sich in der Nähe ihrer Familien bewegen.
Des weiteren versuchen die Bullen, die Dorfbewohner mit allen Mitteln zu demoralisieren, indem sie immer wieder Einschüchterungsversuche machen. Immer wieder werden Bewohner von der Reaktion als Maoisten bezeichnet, was in Indien oftmals einem Todesurteil gleich kommt. Dieser Fall ist beispielhaft für abertausende Vergewaltigungen in den unterdrückten Ländern. Die Herrschenden und ihre Lakaien können sich gegen das Volk raus nehmen was sie wollen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Doch statt Vertrauen in den alten Staat und sein sogenanntes „Recht“ zu haben,  wehren die armen Massen in Indien sich auch und rebellieren, wie das Anzünden von Gebäuden und Autos bei einem Adivasi-Protest gegen die Vergewaltigung von vier Adivasi-Mädchen im Juli zeigte. Diese Kämpfe der indischen Frauen, die von der Kommunistischen Partei Indiens (maoisitsch) und ihrer Volksbefreiungsguerillaarmee gegen den Imperialismus und Patriarchat geführt werden sind ein Beispiel für die Frauen auf der ganzen Welt.

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