Montag, 15. Mai 2017
Die französische Gewerkschaftsbewegung schaut auf die kämpfende Belegschaft von GM&S, ruft zur Solidaritätsdemonstration – und benennt die Verantwortlichkeit der Autokonzerne für die drohende Betriebsschließung
„Jeden Tag eine Maschine. In Frankreich sind die Arbeiter im Kampf für
ihre Interessen in der Regel sehr viel unnachgiebiger als die Kollegen
hierzulande. Die Beschäftigten des Autozulieferers GM&S haben am
Donnerstag damit begonnen, das Inventar des Werks im
zentralfranzösischen La Souterraine Schritt für Schritt zu zerstören,
und angekündigt, damit fortzufahren, wenn die Verhandlung über die
Zukunft des Unternehmens nicht wieder aufgenommen würden. Wie der für
die 279 Beschäftigten von GM&S zuständige Sekretär der Gewerkschaft
CGT, Vincent Labrousse, mitteilte, sei das Werksgelände zudem mit
Gasflaschen und Benzinkanistern »vermint« worden. »Wir lassen uns
keinen Tag länger verschaukeln. Seit sechs Monaten kämpfen wir, und
wir bedauern, dass wir diesen Punkt erreicht haben, aber unsere
Drohung ist klar und simpel.« Im Fall einer Schließung »wird die
Fabrik nicht intakt übergeben werden«“ – so beginnt der Artikel
„Betriebskampfgruppe“ von Daniel Bratanovic am 13. Mai 2017 in der
jungen welt, worin der politische Zusammenhang – der sich unter
anderem direkt in der Forderung nieder schlägt, Macron solle an
Verhandlungen mit PSA und Renault teilnehmen - abschließend wie folgt
hervor gehoben wird: „Macron, dessen Amtseinführung am Sonntag von
Protesten begleitet werden wird, hat mehrfach beteuert, dass er auf
die Interessen der werktätigen Bevölkerung in Frankreich wenig gibt.
Gut möglich, dass ihm und den Unternehmern angesichts von angestrebten
Arbeitsmarktreformen nach deutschem Modell solche Beispiele der
Unnachgiebigkeit wie das in La Souterraine noch zu schaffen machen
werden“. Hoffentlich.
https://www.jungewelt.de/artikel/310586.betriebskampfgruppe.html
Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und einen
Demonstrationsaufruf – sowie ein Beispiel dafür, wie solche
Entwicklungen in BRD-Medien berichtet werden
http://www.labournet.de/?p=116235
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