Dienstag, 30. Mai 2017
Fairer Straßengüterverkehr: In Brüssel sinken die Erwartungen
"Der Frust geht um: In einer Woche will die EU-Kommission ihre
Mobilitätsinitiative präsentieren, die früher „Straßenpaket“ genannt
wurde. Es soll ein großer Wurf werden, der neben diversen anderen
Aspekten eine Reihe von sozialen und arbeitsrechtlichen Problemen im
Straßengüterverkehr angehen will. Das heißt, die Brüsseler Behörde
will sie verdeutlichen und vereinfachte Verfahren vorlegen, die
Sozialdumping erschweren und für fairen Wettbewerb sorgen sollen.
Entsprechend groß waren die Erwartungen bei einer Reihe von
Abgeordneten im Europäischen Parlament (EP), vor allem in der
sozialdemokratischen S&D-Fraktion und bei den
Transportarbeitergewerkschaften. Jetzt glauben gerade diese beiden
Gruppen zu erkennen, dass sie ihre Hoffnungen auf ein Ende jeglichen
Sozialdumpings und auf „faire und gerechte Arbeitsbedingungen“ fahren
lassen können. So deuten sie jedenfalls die aus ihrer Sicht
frustrierenden Signale, die sie aus der EU-Kommission vorab erhalten.
Denen zufolge wird der Entwurf, den die Brüsseler Behörde am 31. Mai
vorstellen wird, die Regeln über die Lenk- und Ruhezeiten für
LKW-Fahrer (ebenso Reisebus-Chauffeure) sogar aufweichen. Und die
Kommission plant offenbar auch, Trucker weiterhin für mehrere Tage von
den Entsendevorschriften der EU auszunehmen. (...) Den Informationen
zufolge, die den Gewerkschaften vorliegen, will die Kommission die
Entsendevorschriften für Beschäftigte im Straßentransport für
bestimmte Zeit (die Spekulationen reichen von fünf bis neun Tagen)
aussetzen. Erst danach würden sie gelten und Fahrern aus dem Ausland
den Mindestlohn des Landes garantieren, in dem sie gerade arbeiten.
Bis dahin unterliegen die Trucker den sozial- und arbeitsrechtlichen
Bedingungen ihres Heimatstaates..." Beitrag von Werner Balsen vom 22.
Mai 2017 bei Xing-News
http://www.xing-news.com/reader/news/articles/748247
Wir erinnern an die Europäische Bürgerinitiative “Fairer Transport in
Europa – Gleichbehandlung aller Verkehrsbeschäftigten”
http://www.labournet.de/?p=88115
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