Montag, 15. Mai 2017
CETA: Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada
Gegen die EU: Kanada will durchsetzbare Arbeitnehmerrechte in CETA
"In Freihandelsverhandlungen stellt sich die EU gerne als der Partner
dar, der soziale Rechte in den Verträgen verankert. Bei Ceta scheint
es aber umgekehrt zu sein: Kanada will etwas für Arbeitnehmer tun,
Brüssel bremst. (...) Kanada drängt darauf, die im Handelsvertrag Ceta
mit der EU proklamierten Arbeitnehmerrechte durchsetzbar zu machen.
Das betonte Handelsminister Francois-Philippe Champagne in einem
Antwortbrief an einen EU-Abgeordneten. In der EU ist man offenbar von
der Idee nicht begeistert. Linke und Gewerkschaften spüren Oberwasser.
Der Minister schreibt, „Kanada hätte zugestimmt, durchsetzbare
Arbeitsvorschriften in das Handels- und Arbeitskapitel von Ceta
aufzunehmen“, aber das Ergebnis der Verhandlungen sei gewesen, dass
man die Frage der Durchsetzbarkeit nochmals überprüfen und besprechen
wolle, wenn Ceta in Kraft getreten ist. „Die kanadische Regierung ist
bestrebt, so schnell wie möglich mit der EU und deren Mitgliedstaaten
hierüber Gespräche aufzunehmen“, heißt es in dem Schreiben an Fabio De
Masi (Die Linke).(...) „Die EU Kommission verspricht, Ceta sei der
neue Goldstandard für Arbeitnehmer- und Verbraucherschutz in
Handelsabkommen“, kommentiert der Abgeordnete De Masi die Forderung
nach Härtung aus Kanada. Brüssel gebe vor, hart verhandelt zu haben,
aber entgegen der Darstellung der Kommission seien durchsetzbare
Arbeitnehmerrechte in Ceta nicht vorgesehen. „Die Kommission wollte
sie nicht“, kritisiert er..." Beitrag von Norbert Häring und Till
Hoppe vom 12. Mai 2017 beim Handelsblatt online
http://app.handelsblatt.com/politik/international/handel-kanada-will-durchsetzbare-arbeitnehmerrechte-in-ceta/19793400.html
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