Kampf gegen Drogenkartelle
Außenminister Gabriel sichert Mexiko Hilfe zu
Deutsche Welle v. 19.5.2017Die Bundesregierung sei bereit, Mexiko Hilfe und Beratung zur Verfügung zu stellen. Programme zur Förderung von Rechtsstaatlichkeit und zur Korruptionsbekämpfung sollten gestärkt werden, sagte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel in Mexiko-Stadt und stellte dem lateinamerikanischen Land Hilfe und Beratung im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Aussicht. Auch beim Schutz von Journalisten wolle Deutschland helfen, sagte Gabriel.
Ermordete Journalisten
"Journalisten, die kritisch berichten, sind Opfer von
brutaler Gewalt. Wir wollen der Regierung dabei helfen, das zu
bekämpfen". Allein am vergangenen Montag wurden in Mexiko zwei
Journalisten erschossen. Seit Jahresbeginn wurden sechs
Reporter getötet. Gabriel kündigte einen Ausbau der
Austauschprogramme für Journalisten an. Zudem schlug der
Außenminister den Aufbau von Hilfsfonds für die Angehörigen
ermordeter Journalisten vor.
Polizei und Militär im Visier
In den Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen,
Verbrechersyndikaten und Sicherheitskräften kommen jedes Jahr
Tausende ums Leben. Über 30 000 Menschen gelten als vermisst.
Immer wieder werden auch Vorwürfe gegen Militär und Polizei
erhoben.
Als erstes lateinamerikanische Land wird Mexiko im kommenden
Jahr Partnerland der größten Industriemesse der Welt, der
Hannover Messe, sein. "Mexiko ist unser wichtigster Partner in
Lateinamerika. 1900 deutsche Unternehmen sind hier mit vielen
Tausenden Arbeitsplätzen", sagte Gabriel. Das Handelsvolumen
zwischen Deutschland und Mexiko beträgt rund 18 Milliarden
US-Dollar. Derzeit wird das Freihandelsabkommen mit der EU
aktualisiert. Vor allem die Regelungen zu geistigem Eigentum,
Investitionsschutz und Marktzugang sollen angepasst werden.
pab/uh (dpa)
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