Wie neue Zahlen
über die Rekrutierung der Bundeswehr zeigen, dass Zahl der bei
Dienstantritt noch minderjährigen Rekruten der Bundeswehr im vergangenen
Jahr auf 2128 gestiegen ist. Vor sechs Jahren waren es noch nur 689
minderjährige Rekruten, die der Bundeswehr beitraten. Darunter befanden
sich auch 448 Rekrutinnen, also über 20 Prozent.
Diese nicht niedrige Zahl an
Jugendlichen ist exemplarisch für die Doppelmoral des deutschen
Imperialismus. Während sogenannte Kindersoldaten in anderen Ländern, vor
allem in unterdrückten Ländern, verurteilt werden ist die Rekrutierung
von Minderjährigen im eigenen Hinterland allem anschien nach völlig in
Ordnung. Auch wenn die minderjährigen Bundeswehrsoldaten (noch) nicht in
Auslandseinsätzen eingesetzt werden, so werden sie trotzdem schon an
der Waffe ausgebildet. Damit beginnt eine frühe ideologische Formierung
in den bewaffneten Streitkräften des deutschen Imperialismus, die ist
der wichtigste Punkt für den deutschen Imperialismus. Wer schon früh
lernt sich mit den bewaffneten Streitkräften zu identifizieren, der ist
wahrscheinlich loyaler je länger er diesen Weg geht und die ganzen
„schönen Erfahrungen“, wie z.B. die angeblich so gute Kameradschaft,
erlebt und selbst wenn er die Reihen der Streitkräfte verlässt trägt er
diese frühe prägende Erfahrung mit in die Zivilgesellschaft. Das ist
Teil der Militarisierung der Gesellschaft, die der deutsche
Imperialismus anstrebt. Auch eine schöne Demonstration der Doppelmoral
ist, dass die jetzige Verteidigungsministerin von der Leyen als sie 2008
noch Familienministerin war den Verkauf von Computerspielen
wie Egoshootern – die mit dem Schmähbegriff „Killerspiele“ gebrandmarkt
wurden – ausschließlich auf Volljährige begrenzte. Im Lichte des
Staatsinteresses sehen die Dinge für manche halt ganz anders aus.
Dieser Anstieg der minderjährigen
Rekruten ist auch kein Zufall. Er ist Teil des Plans des deutschen
Imperialismus. Nicht umsonst gibt es seit vielen Jahren immer mehr
aktivitäten der Bundeswehr an Schulen, wie bei Berufsberatungswochen,
oder „coole“ Kriegspropaganda, die durch Medien wie Youtube an Jugendliche herangebracht wird.
Auch wenn die Doppelmoral der deutschen
imperialistischen Bourgeoisie immer und überall zu denunzieren ist, so
muss man sich in diesen Fragen auch zu sehr vor pazifistischer
Einseitigkeit hüten. In der Frage der Militarisierung der Jugend hat
Lenin bereits 1916 im „Militärprogramm der proletarischen Revolution“
den proletarischen Standpunkt zusammengefasst:
„Heute militarisiert die
imperialistische – und andere – Bourgeoisie nicht nur das ganze Volk,
sondern auch die Jugend. Morgen wird sie meinetwegen die Frauen
militarisieren. Wir antworten darauf: Desto besser! Nur immer schneller
voran – je schneller, desto näher ist der bewaffnete Aufstand gegen den
Kapitalismus.“
- Geschrieben von pakr
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