Sonntag, 21. Januar 2018
Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2017/2018
Offener Brief von MetallerInnen aus Unterfranken an die
VerhandlungsführerInnen des vbm (Verband der bayerischen Metall- und
Elektroindustrie e. V.) und die VerhandlungsführerInnen in anderen
Tarifgebieten
"Sehr geehrte Damen und Herren, Wir haben uns entschlossen, Ihre
absurden Argumentationen zur laufenden Tarifrunde öffentlich zu
entkräften. Wir wollen damit alle Kolleginnen und Kollegen motivieren,
noch aktiver zu kämpfen. Wir wollen aber auch das Bewusstsein der
Vorstandmitglieder, Betriebsräte, Vertrauensleute und Mitglieder der
IG Metall sensibilisieren. Wie eure Kapitalistenfreunde verbreitet Ihr
Thesen, welche der Unwahrheit entsprechen und nur darauf abzielen, die
bestehenden Machtverhältnisse, welche euch weiterhin garantieren,
Gewinner der asozialen Umverteilung zu sein, mit allen Mitteln zu
verteidigen. Euch stehen immer die Medien zu Dienste, Ihr nutzt sie
immer, aber diesmal doch weit mehr als in den vergangenen Tarifrunden.
Ganz offensichtlich deshalb, weil dieses Mal das Thema Arbeitszeit im
Mittelpunkt steht. Die Forderung der IG Metall nach einer befristeten
28-Stundenwoche mit einem Teil-Lohnausgleich ist noch lange kein
Instrument, um die dringend notwendige nachhaltige Umverteilung von
oben nach unten einzuläuten (und leider auch nur eine temporäre
Entlastung für die MitarbeiterInnen), aber Ihr hegt offensichtlich die
Befürchtung, dieses Thema könnte in den Belegschaften an Dynamik
gewinnen, wie es glücklicherweise aktuell im Osten geschieht, und eine
Forderung nach einer kollektiven Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn
und vollem Personalausgleich anstoßen. Zu Euren absurden
Argumentationen (...) An den Vorstand der IG Metall: Die einzige
logische Konsequenz kann jetzt nur sein: Den Arbeit„geber“Innen mit
der Gegenforderung einer ,,kollektiven Arbeitszeitverkürzung bei
vollem Lohn- und vollem Personalausgleich auf Basis der
30-Stundenwoche“ entgegenzutreten. So wäre ihre zynische Argumentation
entkräftet und alle ArbeiterInnen würden davon profitieren. (...) An
alle Kolleginnen und Kollegen: Wir sollten die dummen und arroganten
Argumente der Arbeit„geber“vertreterInnen zum Anlass nehmen, uns
wirklich für unsere Interessen einzusetzen: Arbeitszeitverkürzung ist
nötig! Kein Einknicken, kein billiger Kompromiss! Bezahlte 24
Stunden-Streiks in allen Betrieben, die das wollen! Einbeziehung der
LeiharbeiterInnen und anderen prekär Beschäftigten! Für eine aktive
Basis in der IG Metall!" Offener Brief von MetallerInnen aus
Unterfranken vom 17.1.2018 (pdf) an die VerhandlungsführerInnen des
vbm (Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie e. V.),
Bertram Brossardt und Angelique Renkhoff-Mücke, und die
VerhandlungsführerInnen in anderen Tarifgebieten
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/01/metall2018unterfranken.pdf
Die KollegInnen bitten: "Schreibt uns, was Ihr darüber denkt":
ufmetaller@gmail.com
Wer die Antwort/Stellungnahme im LabourNet veröffentlicht sehen will,
bitte mit Kopie an redaktion@labournet.de
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