Donnerstag, 25. Januar 2018

MAKING History #8



Newsletter des Historischen Zentrums der RLS

Heute präsentieren wir die achte Ausgabe von MAKING History. In ihm finden sich Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen und Publikationen aus der historischen Bildungsarbeit der RLS. Wir weisen auf Publikationen oder besondere Veranstaltungen in unserem Umfeld hin und versorgen Sie mit Tipps für Video- und Audio-Dokumentationen.

Veranstaltungen
9. Januar - 5. April 2018, Ausstellung, Potsdam
Jüdische und polnische Eltern
Noch bis 5. April ist im Foyer des Brandenburger Landtags die Ausstellung über Eltern und Kinder des Holocaust zu sehen. Bei der Eröffnung war Joanna Sobolewska-Pyz anwesend. Um sie seinerzeit retten zu können, hatten ihre Eltern sie im Warschauer Ghetto zurückgelassen. Joanna wuchs bei der Lehrerin ihrer Mutter auf. Weitere Informationen und eine Dokumentation der Eröffnung 
hier.

02. Februar 2018, Lesung/Diskussion, Berlin
Geschichte der Lagergemeinschaften Ravensbrück

Im Gespräch mit Insa Eschebach (Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück) und Prof. Dr. Mario Keßler stellt Henning Fischer sein kürzlich erschienenes Buch Überlebende als Akteurinnen vor. Es portraitiert die Lebensgeschichten einer Gruppe von meist kommunistischen Überlebenden des Frauen- Konzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin. Unmittelbar nach ihrer Befreiung gründeten sie eine «Lagergemeinschaft», die sie als gemeinsamen sozialen und politischen Verband in DDR und BRD fortführten. Sie wurden damit zu Akteurinnen ihres eigenen Lebens und der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Salon der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 18:00 Uhr.


08.-11. Februar, Theater, Zürich

Herbarium der Politik

Rosa Luxemburg wollte ursprünglich Botanik studieren. Von dieser Leidenschaft zeugt ihr 2016 im Karl Dietz Verlag herausgegebenes Herbarium. Das Zürcher «sogar theater» nimmt diese dort gesammelten Materialien zum Ausgangspunkt einer szenischen Lesung, die Botanik und revolutionäre Politik verbindet und ein Leben zeigt zwischen Blüten- und Agitationsblättern.

23. Februar, Podiumsdiskussion, Berlin
Verschmäht, vergessen oder glorifiziert?

Die Bedeutung der Revolution 1918/19 in der und für die deutsche Geschichte änderte sich in den vergangenen 100 Jahre mehrfach und auf oft widersprüchliche Weise. In Kooperation mit dem Friedhof der Märzgefallenen, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung, dem August-Bebel-Institut und dem Berliner Münzenbergforum beginnt die Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dieser Podiumsdiskussion über die Rezeption der Novemberrevolution eine eigene Veranstaltungsstaffette in das geschichtspolitisch höchst interessante Jahr.

01. / 02. März 2018, Berlin
Tag der Archive im AdS
Zum
9. Tag der Archive werden bundesweit zahlreiche Archive ihre Magazine öffnen und unter dem Motto «Demokratie und Bürgerrechte» ihre Bestände präsentieren. Das Archiv Demokratischer Sozialismus bietet in diesem Zusammenhang am 1. und 2. März ein eigenes kleines Programm an. Einblicke gibt es zum Beispiel in die Überlieferung zur Beteiligung der PDS an den demokratischen Aufbrüchen nach 1989/90, zu ihrem (außer-)parlamentarischen Einsatz für soziale und politische Bürger_innenrechte sowie für eine menschenrechtlich orientierte Außen- und Asylpolitik. Ausführlichere Informationen folgen online.
Publikationen
1968 international - ein grenzenloser Aufbruch
2018 jähren sich die Proteste der Studentenbewegungen von 1968 zum fünfzigsten Mal. Die hiesigen Rückblicke werden vor allem die Ereignisse in Westeuropa und Nordamerika thematisieren. Dabei wird übersehen, dass die Protestbewegungen und die davon ausgehenden gesellschaftlichen Entwicklungen weltweit viele Länder prägten, und zwar auf allen Kontinenten. In ihrem aktuellen Heft widmet sich die Zeitschrift
iz3w den globalen Aufbrüchen von 1968. Was bleibt von ihnen bis heute, in politischer, kultureller und lebensweltlicher Hinsicht? Das Erscheinen dieses Heftes wurde von der RLS finanziell gefördert. Weitere Informationen zum Inhalt und zum Bezug hier.


Publikation zu Bauhaus100 geplant
Im Jahre 2019 wird 100 Jahre Bauhaus gefeiert. In Vorbereitung darauf plant die RLS eine Buchveröffentlichung, die nicht nur die Geschichte des Bauhauses oder das Design der Weimarer Republik behandelt, sondern davon ausgehend auch kritische Perspektiven auf heutige gesellschaftliche Verhältnisse entwickelt. Der diesbezügliche
Call for Articles läuft noch bis zum 15. Februar. Ansprechpartner ist Bernd Hüttner.



Mediathek 
Perspektiven auf den Roten OktoberVom 4.-5. November 2017 fand in Berlin der Kongress zu Perspektiven auf den Roten Oktober statt. Es war letztes Jahr eine der zentralen Veranstaltungen, in denen die Rosa-Luxemburg-Stiftung eingeladen hatte, sich mit der Geschichte und Gegenwart der Russischen Revolution auseinanderzusetzen. Insgesamt 250 Gäste nahmen teil. Eine erste Dokumentation mit Redebeiträgen, weiterführenden Texten, Audiomitschnitten und weiteren Stimmen zum Kongress ist nun online veröffentlicht

Tagung zur Antifa OstDie Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützte Anfang Dezember eine Potsdamer Tagung zur Geschichte der antifaschistischen Bewegung in der DDR und Ostdeutschland (vgl. MAKING History #6). Offensichtlich spielte der Ost-West-Konflikt auch dort und noch heute eine Rolle. Wir sind gespannt auf die angekündigte Dokumentation der Tagung.


Über den Tellerand 
Der kurze Frühling der Räterepublik
Simon Schaupp hat eine Art «
Tagebuch der bayerischen Revolution»  vorgelegt: Vor hundert Jahren gelang einem behäbigen Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands. Das Tagebuch der bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse des Anarchisten Erich Mühsam (Revolutionärer Arbeiterrat), der Kommunistin Hilde Kramer (KPD) und des radikalen Sozialisten Ernst Toller (USPD). Systematisch räumt das Buch mit dem weit verbreiteten Mythos auf, es habe sich bei der Räterepublik hauptsächlich um die Phantasie einer Handvoll Literaten gehandelt.

Buch Aufstieg und Fall der Arbeitermacht in Russland
Anhand erstmals übersetzter Protokolle von Fabrikräten veröffentlichte «Die Buchmacherei» eine neue Geschichte der Russischen Revolution von unten. Am 03. Februar findet dazu in Berlin eine Buchvorstellung mit den HerausgeberInnen Rainer Thomann und Anita Friedetzky statt: Mehringhof, Versammlungsraum/1.Stock links, 18:00 Uhr. Details zum Buch.
Die Neuerfindung der ZukunftDie Veranstaltungsreihe der Berliner jour fixe initiative beschäftigt sich dieses Frühjahr mit Häretischen Kommunismen. In der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) gehts bereits los am 04. Februar mit Patrick Eiden-Offe und seinem Blick auf das «Proletariat vor der Arbeiterklasse (und danach)». Weitere Informationen hier. William A. Pelz verstorbenDer US-amerikanische marxistische Historiker William A. Pelz ist am 11. Dezember 2017 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er wurde nur 66 Jahre alt. Pelz war Direktor des Institutes of Working Class History in Chicago, Autor einer «People’s History of Modern Europe» und Mitherausgeber der englischen Ausgabe von Rosa Luxemburgs Werken. Mario Kessler hat einen Nachruf verfasst, der hier nachzulesen ist.



Historische Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung auf twitter
Die historische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist auch auf twitter vertreten. Unter
https://twitter.com/rls_history wird täglich getweetet.



Redaktion
Bernd Hüttner und Uwe Sonnenberg, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin,
bernd.huettner@rosalux.org, Telefon 030/44310-425 (Sonnenberg), Web: https://www.rosalux.de/Themen/Geschichte/geschichte/

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