Sonntag, 21. Januar 2018

Angriff auf Journalisten bei rechter Demo in Cottbus


1500 Menschen bei flüchtlingsfeindlichem Protestmarsch des rechten Vereins »Zukunft Heimat« / Erneut Übergriffe und rassistische Anfeindungen

In Cottbus ist es am Samstag bei einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik Medienberichten zufolge zu Angriffen auf Journalisten gekommen. Aufgerufen zu dem Protest habe der rechte Verein »Zukunft Heimat«, berichtet der »Tagesspiegel« (Sonntag). An der Anti-Flüchtlings-Demonstration hätten etwa 1500 Menschen teilgenommen. Unter anderem hätten sich Politiker der AfD-Landtagsfraktion sowie Mitglieder der rechtsextremen »Identitären Bewegung« und von Neonazi-Gruppen daran beteiligt.
Politiker anderer Parteien und Medienvertreter seien als »Volksverräter« beschimpft worden, berichtet die Zeitung weiter. Zudem seien bei dem Protestmarsch mehrere Journalisten heftig attackiert worden. Unter anderem sei eine auf einer Bank stehende Journalistin, die gerade Fotos machte, von einem 44-jährigen Mann geschubst worden. Die Frau habe sich abfangen können und sei unverletzt geblieben.
Ein anderer Journalist sei von einem 25-jährigen Protestteilnehmer angerempelt worden. Dadurch sei das Handy des Journalisten zu Boden gefallen und beschädigt worden. Die Polizei habe Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung aufgenommen. Zudem seien von Demonstrationsteilnehmern gegen den RBB Beleidigungen skandiert und Drohungen gegen anwesende Reporter ausgesprochen worden.
Laut dem freien Journalist und Fotograf Hardy Krüger haben an der Demonstration auch Mitglieder der »Identitären Bewegung« sowie Neonazi-Hooligans des FC Energie Cottbus teilgenommen. Auf seinen Bildern ist zu erkennen, dass einige Teilnehmer Kleidung von in der rechtsradikalen Szene beliebten Modemarken oder auch mit Schriftzügen der völkisch nationalistischen Identitären trugen.

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