Sonntag, 21. Januar 2018

Vorsitzender Mao Tsetung über den Volkskrieg und die FDJ

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Die Notwendigkeit sich über die allgemeingültige Lehre des Vorsitzenden Mao Tsetung über den Volkskrieg klar zu werden, zeigt u.a. auch die „Kritik“ der Freien Deutschen Jugend (FDJ) an dieser universellen Lehre, die in bester DKP-Manier über den Maoismus und den Volkskrieg her zieht. In ihrem Flugblatt zur LLL-Demonstration mit dem Titel „Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme – doch ohne Programm kein Sieg! Für die Vereinigung der revolutionären Jugend!“ schreiben die Genossinnen und Genossen von der  FDJ u.a.: „Die Vereinigung der revolutionären Jugend jedenfalls muss das Gegenteil von kleinbürgerlichem Individualismus sein. Freilich kann sie als Antwort den „revolutionären Volkskrieg“ kredenzen, aber die Klassenstruktur des vorrevolutionären Chinas, in dem die Arbeiterklasse ein sattes Prozent der Bevölkerung ausmachte, auf die hochindustrialisierte BRD umzumünzen, macht aus Äpfeln Birnen, aber keine revolutionäre Vorhut der Arbeiterklasse.“
So geht die FDJ – scheinbar elegant – gegen die Militärtheorie des Proletariats, denn nichts anderes ist der Volkskrieg, der vor allem vom Vorsitzenden Mao Tsetung geschaffen und für alle Länder konzipiert wurde, zu Felde. In Wirklichkeit zeigt es lediglich den Ökonomismus der FDJ, die würdig in die Fußstapfen der kautskyanischen „Theorie der Produktivkräfte“ tritt.
Demgegenüber sei ein Blick in den kleinen Band VORSITZENDER MAO TSETUNG ÜBER DEN VOLKSKRIEG empfohlen, (Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking, 1968) der von den chinesischen Genossen veröffentlicht wurde. Hier kann z.B. auf Seite 54 und 55 gelesen werden: „Die Theorie des Vorsitzenden Mao über den Volkskrieg ist ein wichtiger Bestandteil der Ideen Mao Tsetungs, des Marxismus-Leninismus unserer Zeit. Die Ideen Mao Tsetungs sind in der gegenwärtigen Epoche der Wegweiser aller unterdrückten Volksmassen und Nationen in ihrem Befreiungskampf. Das Wichtigste ist, sich mit der Theorie des Genossen Mao Tsetungs über den Volkskrieg zu wappnen und mit dem Gewehr den alten Staatsapparat zu zerschlagen, den Imperialismus und seine Lakaien zu stürzen und die ganze Welt umzugestalten. Nachdem das Proletariat die Staatsmacht erobert hat, und während der gesamten historischen Periode des Sozialismus, bestehen immer noch Kämpfe zwischen dem Proletariat, das seine Diktatur festigen, und der Bourgeoisie, die diese Diktatur stürzen will. Um die Diktatur des Proletariats zu stürzen, versucht die Bourgeoisie immer mit allen Kräften, durch ihre Vertreter in der Kommunistischen Partei die Gewehre an sich zu reißen. In der Sowjetunion usurpierte die Chruschtschowsche Revisionistenclique die Armeeführung und inszenierte einen konterrevolutionären Staatsstreich.“
Seit dieser Zeit ist viel Wasser den gelben Fluss hinuntergeflossen, aber es war die Kommunistische Partei Perus (KPP), die 1988 auf ihrem I. Parteitag die Theorie des Vorsitzenden Mao Tsetung wieder aufgenommen und in ihrem Dokument „ÜBER MARXISMUS-LENINISMUS-MAOISMUS“ über den Volkskrieg geschrieben hat:
Der Volkskrieg ist die militärische Theorie des internationalen Proletariats. Darin sind zum ersten Mal in systematischer und vollständiger Form die theoretische und praktische Erfahrung der Kämpfe, militärischen Aktionen und Kriege die das Proletariat geführt hat und die lange Erfahrung des bewaffneten Volkskampfes und vor allem der Bauernkriege in China zusammengefasst. Die Klasse erhält durch den Vorsitzenden Mao ihre militärische Theorie. Trotzdem gibt es viel Verwirrung und Unverständnis in dieser Sache. Das rührt daher, wie der Volkskrieg in China betrachtet wird. Im allgemeinen wird er herabsetzend und verächtlich als einfacher Partisanenkrieg gesehen. Das beweist bereits das mangelnde Verständnis dafür, dass der Partisanenkrieg durch den Vorsitzenden Mao einen strategischen Charakter erhält. Aber dazu wird die Entwicklung des Partisanenkrieges nicht verstanden, wie er von seiner wesentlichen Fluidität Mobilität entwickelt, Bewegungskrieg, Stellungskrieg, wie er große Pläne zur strategischen Offensive und zur Eroberung kleiner, mittlerer und großer Städte mit Millionen von Einwohnern entfaltet, indem er den Angriff von außen mit dem Aufstand von innen verbindet. So zeigen als Schlussfolge die vier Perioden der chinesischen Revolution und hauptsächlich von dem Agrarkrieg bis zum Volksbefreiungskrieg, unter Berücksichtigung des Widerstandskrieges gegen Japan dazwischen, die unterschiedlichen Facetten und Komplexitäten des mehr als zwanzig Jahre geführten revolutionären Krieges, inmitten einer riesigen Bevölkerung und einer immensen Mobilisierung und Teilnahme der Massen. In diesem Krieg gibt es Beispiele aller Art. Und was die Hauptsache ist: der Vorsitzende Mao hat auf hervorragende Weise seine Prinzipien, seine Gesetze, seine Strategie, Taktik, Normen usw. studiert, herausgearbeitet und meisterhaft dargelegt. In diesem sagenhaften Schmelztiegel und auf dem etablierten Marxismus-Leninismus entwickelte der Vorsitzende Mao also die militärische Theorie des Proletariats, den Volkskrieg.
Wir müssen uns besonders vergegenwärtigen, dass der Vorsitzende Mao selbst später, in Kenntnis der Existenz von Atombomben, Raketen und in ihrem Besitz, den Volkskrieg aufrechterhielt und ihn entwickelte, um ihn unter den neuen Bedingungen, des Besitzes von Atomwaffen und des Krieges mit Mächten und Supermächten weiterzuführen. In Synthese: der Volkskrieg ist die Waffe des Proletariats und des Volkes, um sich auch Atomkriegen zu stellen.
Eine entscheidende Frage ist das Verständnis der Allgemeingültigkeit des Volkskrieges und seiner konsequenten Anwendung, Berücksichtigung der unterschiedlichen Typen der Revolution und die besonderen Bedingungen jeder Revolution. Es wird einem besseren Verständnis dieses Problems dienen, wenn folgendes berücksichtigt wird: nämlich, dass sich ein Aufstand wie der in Petrograd nicht wiederholt hat, den antifaschistische Widerstand und die europäischen Partisanenkämpfe im zweiten Weltkrieg, sowie die bewaffneten Kämpfe die jetzt in Europa geführt werden. Aber dabei muss schließlich und endlich auch gesehen werden, dass die Oktoberrevolution nicht nur ein Aufstand, sondern ein revolutionärer Krieg war, der mehrere Jahre andauerte. Daraus folgt, dass die Revolution in den imperialistischen Ländern nur als revolutionärer Krieg zu verstehen ist und das bedeutet heute einfach ein Volkskrieg.
Schließlich müssen wir Kommunisten und Revolutionäre, das Proletariat und das Volk, uns heute schmieden in: „Jawohl, wir sind Anhänger der Theorie von der Allmächtigkeit des revolutionären Krieges. Das ist nichts Schlechtes, das ist gut, das ist marxistisch.“ Das heißt, wir müssen Anhänger der Unbesiegbarkeit des Volkskrieges sein.“ (zitiert nach: KPP, Einheitsbasis, 1988, S. 9-10)
Wer weitere Werke zur revolutionären Theorie des Volkskrieges studieren möchte, dem seien z.B. folgende Werke empfohlen:
  • VORSITZENDER MAO TSETUNG ÜBER DEN VOLKSKRIEG, Peking, 1968
  • Mao Tsetung: AUSGEWÄHLTE MILITÄRISCHE SCHRIFTEN, Peking, 1969
  • Lin Biao: ES LEBE DER SIEG IM VOLKSKRIEG, Peking, 1965, (Link)
  • Ibrahim Kaypakkaya: LASST UNS DIE LEHRE VON DER ROTEN POLITISCHEN MACHT DES VORSITZENDEN MAO RICHTIG BEGREIFEN. In: Selected Works, Nisan Publishing, 2014, S. 50-65, (Link in Englisch)
  • Kommunistische Partei Perus (KPP): ÜBER MARXISMUS-LENINISMUS-MAOISMUS. In: Einheitsbasis der KPP angenommen auf dem I. Parteitag 1988, (Link)

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